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"Allianz für Aus- und Weiterbildung" 2023 bis 2026 vereinbart

Achim Dercks: Berufsorientierung und Mobilität wichtige Schwerpunkte
Ausbilderin erklärt junger Frau Benutzung einer Maschine

Auch in der dritten Allianzperiode wollen die Partner die betriebliche Ausbildung stärken

© lortie / iStock / Getty Images Plus

Die Allianz für Aus- und Weiterbildung, in der Bundesregierung, Bundesagentur für Arbeit, Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften und Länder gemeinsam die duale Ausbildung stärken möchten, hat am 24. Mai neue inhaltliche Schwerpunkte für die kommenden vier Jahre vereinbart.

In der neuen Allianzperiode 2023 bis 2026 wollen sich die Partner verstärkt der Phase vor der Ausbildung widmen, also dem Ausbau der Berufsorientierung, der Gewinnung von Auszubildenden sowie weiteren Ausbildungsbetrieben und der Optimierung der Übergangsphase zwischen Schule und Beruf. Dabei geht es darum, die Qualität und Attraktivität der dualen Ausbildung zu sichern und weiter zu steigern.

Darüber hinaus haben sich die Partner vorgenommen, höherqualifizierende beziehungsweise höhere Berufsbildung zu stärken und dafür zu werben. Flankiert werden die Maßnahmen seit dem 5. Mai erneut durch den "Sommer der Berufsausbildung", eine gemeinsame und abgestimmte Initiative, in der alle Allianzpartner über die berufliche Ausbildung informieren und für sie werben.

Allianz hat sich in schwierigen Zeiten bewährt

Porträtfoto Achim Dercks gestikulierend

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

"Wir schließen heute die dritte Allianz für Aus- und Weiterbildung", sagte Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Allianzpartnerin Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), bei der Unterzeichnung am 24. Mai in Berlin, "und ich bin optimistisch, dass es auch noch eine vierte und fünfte geben wird."

Gerade in schwierigen Zeiten habe es sich "enorm bewährt", dass Bundesregierung, Bundesländer, Bundesagentur für Arbeit, Gewerkschaften und Wirtschaft in Sachen Ausbildung an einem Strang zögen, so Dercks. In der Laufzeit der ersten Allianz habe die Integration junger Geflüchteter eine große Herausforderung bedeutet; in der zweiten Periode sei es darum gegangen, die Auswirkungen von Corona abzufedern.

Mobilität national wie international voranbringen

Für die dritte Allianz laute das Gebot der Stunde nun, Berufsorientierung und Mobilität zu stärken und das reichliche Angebot der Betriebe mit den Vorstellungen und Talenten junger Menschen zusammenzubringen, sagte Dercks. "Zu Recht sind das wichtige Schwerpunkte unserer neuen Vereinbarung."

Mit Blick auf den aktuellen Vorschlag, Studierenden das Deutschland-Ticket für 29,40 Euro monatlich zur Verfügung zu stellen, forderte er: "Ein solches Ticket muss es dringend auch für Azubis geben, damit sie gut und günstig dorthin kommen, wo es viele Ausbildungschancen gibt."

Aber auch international müsse Mobilität dringend noch besser gefördert werden, um Ausbildung für junge Menschen und Unternehmen gleichermaßen attraktiver zu machen. "Die Berufliche Bildung hat hier großen Nachholbedarf", rechnete Dercks vor: "Während im akademischen Bereich fast 30 Prozent der Studierenden Auslandserfahrung sammeln, sind es in der Ausbildung nur rund 7 Prozent der Azubis."

Daher sei es gut, dass das Programm "Berufsbildung ohne Grenzen" fortgeführt und das bei den Kammern angesiedelte Beraternetzwerk gestärkt werden solle. Und: "Gut ist außerdem, dass das Bundesbildungsministerium aktuell in Sondierungen einsteigt und die Etablierung eines Deutschen Beruflichen Austauschdienstes analog zum Deutschen Akademischen Austauschdienst prüft."

Chancengarantie statt Ausbildungsgarantie

Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer betonte, man hätte besser "auf eine gesetzliche Regelung zur Ausbildungsgarantie verzichtet und die seit 2014 in unserer Allianz festgeschriebene Chancengarantie weiterentwickelt". Danach erhält jeder zum 30. September unvermittelte Jugendliche drei Angebote für betriebliche Ausbildungsplätze – wenn auch nicht immer im Wunschberuf.

Dercks: "Die Partner der Wirtschaft stehen zu dieser Zusage und haben großen Wert darauf gelegt, dass die Chancengarantie auch in unserer neuen Vereinbarung verankert wird."

Die gemeinsame Pressemitteilung der Partner finden Sie unter www.aus-und-weiterbildungsallianz.de.

Die Erklärung der Allianz gibt es hier zum Download:

Allianz für Aus- und Weiterbildung 2023 bis 2026 (PDF, 639 KB)

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Mann im Haus der deutschen Wirtschaft
Markus Kiss Referatsleiter Ausbildungspolitik und -projekte

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Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin
Petra Blum Pressesprecherin