Die Bundesregierung meldet in ihrem aktuellen Jahreswirtschaftsbericht für das laufende Jahr bessere wirtschaftliche Perspektiven als noch in der Herbstprojektion erwartet. Nach Auffassung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ist jetzt dennoch ein "ganzes Set an Maßnahmen" nötig.
"Eine tiefe Rezession, die noch Ende letzten Jahres zu befürchten war, ist zum Glück bisher ausgefallen", kommentiert DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben den Bericht. "Das lässt viele Betriebe aufatmen."
Die Unsicherheit der Unternehmen bleibe dennoch weiter hoch; oftmals seien die Aussichten nach wie vor eher trübe: "Hohe Energiepreise, Rekordinflation und ein weltweit merklich abgebremstes Wachstum begleiten unsere Unternehmen durch das Gesamtjahr", so Wansleben. "Hinzu kommen die langfristigen Herausforderungen aus Struktur- und Klimawandel, demografischer Entwicklung und Digitalisierung. Deutschland muss dringend bei den Investitionen drei Gänge nach oben schalten, um die Herausforderungen zu meistern und schnellstmöglich auf einen nachhaltigen Wachstumspfad umzuschwenken."
Investitionen neuer Maßstab der Wirtschaftspolitik
Um die Engpässe aufzulösen und die von der Kostenexplosion betroffenen Betriebe zu entlasten, sei "ein ganzes Set an Maßnahmen" nötig: "Beispielsweise müssen wir schnell neue Handelsabkommen abschließen, um den Unternehmen die Diversifizierung ihrer Lieferketten zu erleichtern. Genauso wichtig ist es, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und Bürokratie umfassend abzubauen."
Als Beispiel nennt Wansleben das LNG-Terminal in Wilhelmshaven, das in nur zehn Monaten gebaut wurde. Und: "Um die Investitionsbedingungen zu fördern, sollten die degressiven Abschreibungsbedingungen verlängert werden. Die Unternehmen müssen zudem steuerlich entlastet werden, damit sie notwendige Investitionen finanzieren können. Der neue Maßstab der Wirtschaftspolitik muss sich an den Investitionen in unserem Land messen lassen."
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Dr. Jupp ZenzenReferatsleiter Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen
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