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Adrian: "Brauchen niedrigere Strompreise für die ganze Wirtschaft"

Industriestrompreis könnte "Wust von Regelungen" bringen
Hochspannungsleitungen bei Sonnenaufgang

Wettbewerbsnachteil Stromkosten: Die hohen Energiepreise beschäftigen die Betriebe über alle Branchen hinweg

© songqiuju / iStock / Getty Images Plus

"Wir brauchen in Deutschland niedrigere Strompreise für die ganze Breite unserer Wirtschaft – und das sehr dringend und nachhaltig": So fasste jetzt Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), eines der drängendsten Probleme der Unternehmen zusammen.

 

DIHK-Präsident Peter Adrian

Peter Adrian

© DIHK / Werner Schuering

"Die Unternehmen warten auf ein Transformationsangebot, um mehr Strom nutzen zu können", sagte Adrian in einem dpa-Interview nach einer DIHK-Präsidiumssitzung. Das Gremium, in dem die IHKs aus allen Bundesländern vertreten sind, hatte sich intensiv mit der Vorlage einer DIHK-Stromkonzepts befasst.

Nach den Worten Adrians muss das Angebot an Strom massiv ausgeweitet und "alles getan werden, damit die Preise für alle spürbar sinken". Ein Industriestrompreis, wie ihn das Bundeswirtschaftsministerium vorgeschlagen hatte, sei ein "selektives Gestaltungsmoment", gab der DIHK-Präsident zu bedenken. Für welche Firmen gelte es, welche Bedingungen gebe es? "Es könnte wieder einen Wust von Regelwerk geben."

Und: "Der Industriestrompreis soll doch dazu dienen, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen im Vergleich zu ausländischen Firmen zu sichern. Aber wenn man schon in Frankreich den Industriestrom für 4,2 Cent bekommt und in Amerika für 2,5 Cent – wo ist da die Wettbewerbsfähigkeit?"

Erneuerbare Energie gibt es schon heute günstig

Ohne Frage sei dies eine kurzfristige Hilfe für wenige Unternehmen, doch das erzeuge keine Wettbewerbsgleichheit, stellte der DIHK-Präsident klar. "Wir sind ja jetzt schon in der Lage, mit regenerativer Energie günstigen Strom zu bestimmten Zeiten zu erzeugen." Dieses Angebot nutze die Industrie gern.

"Der wichtigste Ansatz für die Breite der Wirtschaft wäre, die ganzen Steuern und Zusatzkosten, die auf die Produktionskosten des Stroms noch obendrauf kommen, auf das europäische Mindestmaß zu reduzieren", erläuterte Adrian. Außerdem müsse der Bau neuer Stromleitungen viel schneller gehen.

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Dr. Sebastian Bolay Bereichsleiter Energie, Umwelt, Industrie

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