Am 20. Juni starten die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin. Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), hat in diesem Zusammenhang auf die nach wie vor hohe Bedeutung des chinesischen Marktes für hiesige Unternehmen hingewiesen.
"Die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen durchlaufen schwere Zeiten", kommentierte Adrian den Besuch der chinesischen Delegation auf Medienanfrage. "Gerade auch wegen der geopolitischen Spannungen baut sich derzeit Druck auf. Umso wichtiger ist es, gerade jetzt miteinander zu reden, statt sich gegenseitig voneinander abzugrenzen."
Aus Sicht der deutschen Wirtschaft sei der Ausbau der Kooperation zum Beispiel auf den Feldern regenerative Energien, E-Mobilität aber auch auf Gebieten wie Automatisierung, KI oder Gesundheit mit großen Chancen verbunden, sagte der DIHK-Präsident "– dabei müssen jedoch auch die bestehenden Risiken adressiert werden".
Adrian: "Deshalb ist es so wichtig, dass sich die Bundesregierung bei den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen für wechselseitig gleiche Regeln und eine Partnerschaft auf Augenhöhe einsetzt. Diese Reziprozität bedeutet, dass deutschen Unternehmen in China erlaubt wird, was chinesischen Unternehmen in Deutschland erlaubt ist. Und umgekehrt."
Beziehungen zum wichtigen Partner belastet
Er erinnerte daran, dass der Handel mit China knapp zehn Prozent des deutschen Handelsvolumens ausmacht. "Für die deutsche Wirtschaft ist China damit nach wie vor einer der wichtigsten Partner. Dies gilt auch für Forschung und Innovation." Diese Partnerschaft sei aber "durchaus anspruchsvoll". Nicht zuletzt habe die pandemiebedingte Trennung die bilateralen Beziehungen belastet. "Die Risiken und Herausforderungen für die Unternehmen sind deutlich gewachsen", so Adrian.
"Viele Betriebe sehen dennoch weiterhin Chancen auf dem chinesischen Markt. Sie werden allein wegen der Größe an dem Land nicht vorbeikommen. Denn dort lebt fast ein Fünftel der Weltbevölkerung. Von den mehr als 5.000 dort tätigen deutschen Unternehmen produzieren heute bereits etwa 90 Prozent für den chinesischen Markt."
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Thomas KönigReferatsleiter Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA): China