"Aus Sicht der deutschen Unternehmen ist richtig, dass die EU-Kommission die Integration der Kapitalmärkte in Europa voranbringen will", lobt Volker Treier, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, das am 24. September vorgestellte Paket. "Insbesondere eine langfristig stärkere europäische Harmonisierung des Steuer- und Insolvenzrechts ist hierfür grundlegend."
Höhere Kreditrisiken steigern Eigenkapitalanforderungen
Die Corona-Krise erhöhe für die kreditgebende Wirtschaft die Risiken und führe damit zu zusätzlichen Eigenkapitalbelastungen. "Das schränkt den Spielraum in der Mittelstandsfinanzierung aktuell erheblich ein", so Treier.
"Fast drei Viertel der Unternehmen in Deutschland spüren in der Corona-Pandemie negative Konsequenzen für ihre Finanzierungssituation", berichtet er. Den Kreditinstituten blieben angesichts der Finanzmarktregulierung aber derzeit wenig Möglichkeiten, Impulse für den erhofften nachhaltigen Konjunkturaufschwung zu setzen.
Stärkung der indirekten Finanzierungsmöglichkeiten positiv
Als "zielführend" bewertet Treier vor diesem Hintergrund, dass die EU-Kommission durch eine bessere Vernetzung der bankbasierten Unternehmensfinanzierung mit den Kapitalmärkten die indirekten Finanzierungsmöglichkeiten für kleine und mittlere Betriebe stärken will. Sein Appell: "Der Aktionsplan zur Europäischen Kapitalmarktunion sollte aus Sicht der Unternehmen zügig in die Tat umgesetzt werden."