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Auftragseingänge liefern nur einen schwachen Lichtblick

Plus im Juni allein durch Großaufträge aus dem Ausland
Auftragseingang Industrie: Mann in Warnweste überprüft Lagerbestand

Vor allem die Inlandsbestellungen lassen derzeit zu wünschen übrig

© Alistair Berg / DigitalVision / Getty Images

Dass die deutsche Industrie zuletzt wieder mehr Aufträge einsammeln konnte, leite noch keine Trendwende ein, bedauert Jupp Zenzen, Konjunkturexperte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes ist der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Juni 2023 gegenüber Mai preis-, saison- und kalenderbereinigt um 7 Prozent gestiegen. Rechnet man Großaufträge heraus, ergibt sich im Vormonatsvergleich allerdings ein Minus von 2,6 Prozent. Im Mai 2023 hatte der Auftragseingang gegenüber April um revidiert 6,2 Prozent zugelegt; von Februar auf März war er allerdings um 10,9 Prozent eingebrochen.

Entsprechend zurückhaltend bewertet Jupp Zenzen die aktuellen Zahlen: "Der wiederholte Zuwachs bei den Auftragseingängen ist nur ein schwacher Lichtblick", so seine Einschätzung. "Die Bestellungen aus dem Inland sind hingegen wieder rückläufig: Steigende Zinsen und hohe Energiepreise dämpfen weiterhin die Nachfrage der heimischen Wirtschaft."

Allein der starke Zuwachs bei Großaufträgen aus dem Ausland sorge für eine insgesamt positive Entwicklung in den Auftragsbüchern, stellt der DIHK-Konjunkturexperte klar. Eine quartalsweise Betrachtung zeige, dass die Auftragseingänge von April bis Juni nur minimal zum Vorquartal gestiegen seien. Zenzen: "Grund zur Hoffnung auf eine baldige Trendwende liefern die Zahlen damit leider noch nicht."

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Dr. Jupp Zenzen Referatsleiter Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen

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Thomas Renner Pressesprecher | Chef vom Dienst