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Ausbildung bietet "hervorragende Chancen"

Dercks: Beruflicher Erfolg muss nicht zwingend über ein Studium führen
Schülerin mit Schultertasche dreht sich lächelnd zur Kamera

Der Schulabschluss ist geschafft. Und nun?

© jacoblund / iStock / Getty Images Plus

Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung räumt unter anderem mit dem Mythos auf, dass akademische Abschlüsse stets höhere Gehälter einbringen als berufliche. Auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) stellt gängige Vorurteile bei der Berufswahl infrage.

Dr. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

"Studium, Ausbildung oder beides? Bei der Entscheidung für den richtigen Qualifizierungsweg suchen Schulabgängerinnen und Schulabgänger heute stärker nach Orientierung denn je", berichtet der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Dabei sollten sie auch die Potenziale der Beruflichen Bildung im Auge behalten. Denn, so Dercks, insbesondere beruflich Höherqualifizierte – also vor allem Meister oder Fachwirte – könnten durchaus mit Akademikern vergleichbare Lebenseinkommen erzielen.

"Zudem schützt eine duale Ausbildung mit anschließender Weiterbildung besser vor Arbeitslosigkeit als ein Studium", gibt er zu bedenken. Der "Faktencheck nachschulische Bildung" der Bertelsmann Stiftung stelle richtig fest, dass der Fachkräftemangel nicht nur Ausbildungsberufe betreffe, sondern auch Jobs, die ein Studium voraussetzten. Gleichwohl seien "beruflich Qualifizierte besonders rar".

Beide Bildungswege wertschätzen und fördern

Richtig ist nach Dercks' Einschätzung auch die Empfehlung der Studie, Ausbildung und Studium nicht gegeneinander auszuspielen, sondern beide Bildungswege wertzuschätzen und zu fördern. "Wichtig bleibt es aus DIHK-Sicht gleichzeitig, dass noch mehr junge Menschen und deren Eltern erkennen, dass der Weg zum beruflichen Erfolg nicht zwingend über ein Studium führen muss."

Auch die duale Ausbildung mit ihren vielfältigen und spannenden Berufen biete hervorragende Chancen, lobt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Die IHK-Organisation hat eine bundesweite Kampagne gestartet, in der Azubis Einblicke in ihren Ausbildungsalltag geben – mit Botschaften wie 'Ausbildung macht mehr aus uns' und 'Jetzt könnenlernen'."

Betriebe unterstützen Jugendliche mit Startschwierigkeiten

Dercks verweist zudem darauf, dass die Bertelsmann-Studie ihren Blick auch auf weitere Potenziale zur Fachkräftesicherung richtet, etwa bei Jugendlichen mit maximal Hauptschulabschluss, Zugewanderten und Ungelernten. "Laut DIHK-Ausbildungsumfrage unterbreiten inzwischen 80 Prozent der IHK-Ausbildungsbetriebe Angebote, um Jugendliche mit Startschwierigkeiten zu fördern und in Ausbildung zu bringen. Dazu gehören Nachhilfe, Berufsorientierungsangebote wie die Ausbildungsbotschafter und Schülerpraktika."

Für An- und Ungelernte böten Teilqualifikationen eine gute Chance, Schritt für Schritt berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben und möglichst eine IHK-Prüfung zu einem Berufsabschluss abzulegen.


Deutsch-Französischer Berufsbildungstag

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© AHK Frankreich

Auch in Frankreich werden die Vorzüge der dualen Ausbildung zunehmend erkannt: 2022 absolvierten im Nachbarland 837.000 junge Menschen eine Lehre, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings stellen die Azubis nur 2,5 Prozent der Belegschaft französischer Unternehmen, bei deutschen Betrieben sind es 5,6 Prozent. Die AHK Frankreich brachte mit ihrem 10. Deutsch-Französischen Berufsbildungstag am 14. November wichtige Akteure des deutsch-französischen Arbeitsmarktes zusammen, um sich über die Entwicklung der Berufe, den Bedarf an neuen Kompetenzen, die Digitalisierung und mögliche Lösungen für den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften auszutauschen. In diesem Rahmen wurde auch der Preis "Beruf und Zukunft 2023" verliehen. Ausgezeichnet wurden beispielhafte Initiativen im Bereich Bildung und Erziehung, die in punkto Innovation, Kreativität, Chancengleichheit und Inklusion besonders hervorstechen. Mehr darüber erfahren Sie hier.


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Thomas Renner Pressesprecher | Chef vom Dienst