Der jetzt von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte "Monitor Ausbildungschancen 2023" belegt nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) einmal mehr die hohe Attraktivität der dualen Ausbildung.
"Die Ausbildungschancen für junge Menschen sind heute besser denn je – von der Hauptschule bis zum Abitur", beschreibt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks die Situation. In den Ausbildungsbetrieben hierzulande habe es zuletzt dreimal mehr offene Ausbildungsstellen und -chancen gegeben als suchende Bewerberinnen und Bewerber.
"Wir haben daher momentan keinen Mangel an Chancen, sondern vielmehr einen Mangel an Orientierung", so Dercks. "Qualifizierte Mitarbeitende der Babyboomer-Generation gehen momentan und in den nächsten Jahren in hoher Anzahl in Rente. Sie hinterlassen große Lücken in Unternehmen."
Die Betriebe in Deutschland verzeichneten nicht nur einen eklatanten Fachkräftemangel, sondern auch einen Azubi-Mangel, stellt er klar. Für Jugendliche ergäben sich daraus attraktive Startchancen in den Unternehmen. In dieser Situation sei das "Angebot einer betriebsfernen Ausbildungsgarantie jenseits der Bedarfe der Wirtschaft der falsche Weg", kritisiert der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Notwendig sind aus Unternehmenssicht vielmehr der Ausbau der Berufsorientierung sowie eine bessere Vermittlung in Ausbildung."
Er erinnert an die garantierte Chance auf eine Ausbildung, die die Allianz für Aus- und Weiterbildung jungen Menschen seit Jahren bietet – ganz ohne zusätzliche gesetzliche Regelung einer Ausbildungsgarantie.
Mehr Abiturienten, aber auch Chancen mit Hauptschulabschluss
Den steigenden Anteil von jungen Erwachsenen mit Hochschulzugangsberechtigung in der dualen Ausbildung bewertet Dercks positiv: "Zusatzangebote wie duale Studiengänge, Auslandsaufenthalte oder Zusatzqualifikationen während der dualen Ausbildung haben sich in den vergangenen Jahren zu interessanten Optionen entwickelt."
Zudem seien die Chancen für Jugendliche mit Hauptschulabschluss auf einen Ausbildungsplatz weiterhin sehr gut: "Der Rückgang der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss in einer dualen Ausbildung folgt dem anteiligen Rückgang bei den Schulabsolventen", berichtet Dercks. "So verließen 2020 rund 130.000 Hauptschülerinnen und Hauptschüler die allgemeinbildenden Schulen, und 113.000 begannen eine betriebliche Ausbildung."
Großes Lob für Ausbildungsbetriebe
Die Ergebnisse des Bertelsmann-Monitors verdeutlichten "richtigerweise die weiterhin hohe Attraktivität der dualen Ausbildung", resümiert der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Es ist ein großes Lob für die Ausbildungsbetriebe, denn sie gestalten Ausbildung jeden Tag zeitgemäß und werben so um Nachwuchs. Der konstatierte Rückgang um 77.000 Ausbildungsverträge 2021 im Vergleich zu 2011 ist daher vor allem demografiebedingt: Im gleichen Zeitraum hat sich ein Schulabgangsjahrgang um rund 100.000 Schulabsolventen verkleinert."
Kontakt
Jana HeibergerReferatsleiterin Berufsorientierung, Berufsschule, MINT-Förderung
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