Wie das Statistische Bundesamt jetzt anhand vorläufiger Zahlen mitteilte, ist die Produktion im Produzierenden Gewerbe im März 2023 gegenüber dem Vormonat Februar preis-, saison- und kalenderbereinigt um 3,4 Prozent gesunken. Im Vergleich zu März 2022 ergab sich ein Plus von 1,8 Prozent.
DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen bewertet dies als "deutlichen Dämpfer" für die Industrie: "Selbst abnehmende Materialengpässe und gesunkene Energiepreise können die getrübte Weltkonjunktur und die schleppende Nachfrage im Inland nicht ausgleichen." Anstelle der erhofften Erholung drohe der Industrie "eher Stillstand".
Breite Nachfrageimpulse nicht in Sicht
Besorgt hatte sich Zenzen bereits zur Entwicklung der Auftragseingänge geäußert: Diese erreichten laut Statistischem Bundesamt im März 2023 mit einem Minus von 10,7 Prozent gegenüber dem Vormonat den stärksten Rückgang seit April 2020 und lagen um 11 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Dies nannte der Konjunkturexperte ein "Warnsignal für die konjunkturelle Entwicklung". Breite Nachfrageimpulse seien in der Industrie "derzeit nicht in Sicht", so Zenzen. "Die Weltkonjunktur läuft eher schleppend. Bestellungen aus dem Inland gehen zurück, weil hohe Zinsen und Kostenniveaus sowie strukturelle Herausforderungen wie der Fachkräftemangel die Nachfrage nach Industriegütern drücken." Immerhin könnten die Unternehmen teilweise weiterhin von hohen Auftragsbeständen zehren. Und: "Auch Materialengpässe nehmen ab."