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Deutsche Betriebe im Außenhandel mit immer neuen Hürden konfrontiert
Volker Treier zum Jahresbericht über die Freihandelsabkommen der EU
Mehr solche Bilder, bitte: 2013 unterzeichneten Stephen Harper (l.), damals kanadischer Premierminister, und Ex-Kommissionspräsident José Manuel Barroso ein FTA
Der Jahresbericht der Europäischen Kommission über die Um- und Durchsetzung von EU-Freihandelsabkommen (Free Trade Agreements, FTA) untermauert den von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) schon lange angemahnten Handlungsbedarf.
"Immer mehr deutsche Unternehmen sehen sich im Außenhandel mit neuen Hürden konfrontiert, die ihre Geschäfte enorm belasten", kommentiert DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier die Ergebnisse des Berichts, der am 15. November vorgestellt wurde. "Gerade im Handel mit China, Indien oder auch der Türkei sind bürokratische Nachweispflichten an der Tagesordnung."
Treier verweist auf die jüngsten DIHK-Umfragen, denen zufolge jedes zweite deutsche Unternehmen mit Auslandsgeschäft über neue Handelshemmnisse durch Zölle oder andere Barrieren klagt. Um die Betriebe bei der Diversifizierung ihrer Lieferketten zu unterstützen, seien "EU-Handelsabkommen dringend nötig, um Märkte zu öffnen und Handel wie Investitionen abzusichern", stellt der DIHK-Außenwirtschaftschef klar.
"Für viele Unternehmen hat die EU in den letzten Jahren durch Abkommen beispielsweise mit Japan und Kanada die Geschäfte erleichtert", erinnert er. "Weitere ehrgeizige Abkommen mit Mercosur, Indonesien, Indien und Mexiko sollten nun rasch abgeschlossen werden."
Zollreform für Erleichterungen nutzen
Darüber hinaus müsse "deutlich eingefordert werden, dass europäische Unternehmen im Ausland dieselben Zugänge haben wie ausländische Unternehmen hierzulande", so Treiers Appell. "Klar ist zudem, dass die EU-Handelsagenda sich stärker um die Umsetzung der Abkommen kümmern muss. Dabei müssen gerade unbürokratische Zollregeln und ein voll funktionsfähiger EU-Ursprungsrechner auf den Tisch, um auch kleinen und mittelständischen Unternehmen die Nutzung der Abkommen zu erleichtern. Hierfür bietet die anstehende EU-Zollreform eine große Chance, die genutzt werden sollte."
Kontakt
Klemens KoberReferatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen