Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), das Bundesumweltministerium, der Verband für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement und der Umweltgutachterausschuss hatten die Auszeichnung in diesem Jahr erstmals ausgeschrieben. Sie löst die Emas-Awards auf nationaler Ebene ab, die die Akteure im europäischen Umweltmanagementsystem Emas ("Eco-Management and Audit Scheme") zuletzt im Jahr 2019 vergeben hatten.
Bei der feierlichen Preisverleihung im Lichthof des Bundesumweltministeriums, die auch per Livestream übertragen wurde, lobte Bundesumweltministerin Svenja Schulze die teilnehmenden Betriebe:
Wie Umwelt- und Klimaschutz in Unternehmen ganz konkret geht, das zeigen die Preisträger des ersten Deutschen Umweltmanagement-Preises 2021: zum Beispiel mit weniger Müll, Emissionen und Wassereinsatz, weniger überflüssigen Dienstreisen, dafür mit mehr Recycling, mehr Energieeffizienz, mehr Natur und einer transparenten Berichterstattung über all dies. Dieser Wettbewerb stellt unter Beweis, dass deutsche Unternehmen in allen Regionen und Branchen mitziehen im Einsatz gegen die Erderhitzung.
Svenja Schulze, Bundesumweltministerium
Das große Engagement der Unternehmen hob auch der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks hervor:
Mein Glückwunsch geht an die Preisträger – und zugleich an die Nominierten. Sie alle zeigen auf beeindruckende Weise, wie sie mit ihrem Umweltmanagement ambitionierte Umweltschutzziele erreichen können. Damit sind sie wichtige Vorbilder für viele andere Unternehmen.
Achim Dercks, DIHK
Preisträger aus Bayern, Baden-Württemberg, Bremen und dem Saarland
Zwölf Finalisten mit dreizehn Projekten hatte die Jury für die Auszeichnungen in den drei Kategorien "Beste Maßnahme Umweltschutz", "Beste Maßnahme Klimaschutz" und "Beste Umwelterklärung" nominiert. Als Preisträger machten die folgenden fünf Unternehmen das Rennen:
Beste Maßnahme Umweltschutz
Fuß-Orthopädie-Technik Roman Eggs GmbH
Das Unternehmen aus dem saarländischen Bexbach mit 19 Beschäftigten hat durch die Entwicklung eines besonderen Verfahrens zur Herstellung von Fußbettleisten den Einsatz von Kunststoffgießmasse mit teils gesundheits- und umweltschädigenden Inhaltsstoffen um 95 Prozent reduziert. Das neue Material aus recyceltem Kork ist nicht teurer als die herkömmlichen Produkte und bringt damit Umwelt- und Arbeitsschutz mit Wirtschaftlichkeit zusammen.
Beste Maßnahme Klimaschutz
Andechser Molkerei Scheitz GmbH
Die seit 1997 Emas-registrierte Bio-Molkerei aus dem bayerischen Andechs rief in Zusammenarbeit mit dem Institut Agroecology Science das Programm Klima.Bauer ins Leben. 70 Vertragslandwirte bewirtschaften mit CO2-Vermeidungs- oder -Bindungsmaßnahmen ihre Regionalbereiche, kombiniert mit Zusatzleistungen für die Biolandwirtschaft und Biodiversität. Dadurch werden etwa 3.000 Tonnen CO2 innerhalb eines Jahres eingespart.
Uzin Utz AG
Die Uzin Utz AG mit Hauptsitz in Ulm ist das erste Unternehmen in Deutschland, das Verlegewerkstoffe mit einem Biomassenbilanz-Ansatz auf den Markt gebracht hat. Seit Mai 2021 verwendet Uzin Utz biomassebasierte Bindemittel und reduziert damit die CO2-Emissionen rohstoffseitig um rund 3.000 Tonnen pro Jahr. Die verwendeten Rohstoffe stammen aus Biomasse-Abfällen und bergen somit kein Potenzial für Landnutzungskonflikte und Artensterben.
Beste EMAS-Umwelterklärung
Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG
Der Hersteller von Biogetränken und langjähriger Emas-Anwender aus dem oberpfälzischen Neumarkt überzeugt in seinem Nachhaltigkeitsbericht mit integrierter Umwelterklärung insbesondere durch eine gut aufbereitete Wesentlichkeits- und Stakeholderanalyse, umfangreiche Treibhausgasbilanzierung sowie die transparente Darstellung von Zielen und Umsetzungsstand.
hanseWasser Bremen
Das Abwasserunternehmen für Bremen und die Region ist seit 2012 Emas-registriert und setzt sich mit vielen Aktivitäten für den Klimaschutz ein. Seine Umwelterklärung besticht durch hohe Aussagekraft und die weithin gegebene Verständlichkeit der Informationen.
Mehr Informationen zu Nominierten und Preisträgern finden Sie unter www.emas.de/umpreis.