Die in China engagierten deutschen Unternehmen erholen sich zunehmend von den pandemiebedingten, starken Umsatzeinbrüchen im ersten Quartal 2020, das geht aus der neuen Covid-19-Blitzumfrage der Auslandshandelskammer (AHK) Greater China hervor.
Demnach konnten knapp 40 Prozent der befragten Betriebe ihren Gesamtjahresumsatz gegenüber dem Vorjahr steigern, nur 35 Prozent erwarten einen Umsatzrückgang gegenüber 2019.
Vom Vorkrisenniveau sind viele Unternehmen allerdings noch entfernt. So geben 28 Prozent an, mit der Produktionskapazität noch nicht zur Normalität zurückgekehrt zu sein. Auch Einschränkungen im globalen Geschäft oder die in einigen Branchen noch nicht vollständig erholte Nachfrage belasten die Betriebe. Die größte Herausforderung stellen Reisebeschränkungen dar.
Doch wenn auch rund 90 Prozent der befragten Unternehmen davon ausgehen, dass Covid-19 auch 2021 noch Auswirkungen auf ihre Geschäfte haben wird, rechnen 72 Prozent unter dem Strich mit Umsatzsteigerungen im kommenden Jahr.
Für die deutsche Wirtschaft ist der chinesische Markt von herausragender Bedeutung. Das gilt besonders vor dem Hintergrund der Corona-bedingten Schwäche des Welthandels, wegen der der DIHK seine 2021er-Wachstumsprognosen für die deutschen Exporte zuletzt von 9 Prozent auf nun 7 Prozent gesenkt hat (siehe auch Meldung vom 11. Dezember). Auch die aktuellen Verhandlungen zwischen der EU und der Volksrepublik über ein Investitionsabkommen machen einen Blick auf die Zahlen interessant:
Beeindruckende Handelsvolumina
China ist für die deutsche Wirtschaft seit 2016 der wichtigste Handelspartner. Das bilaterale Handelsvolumen lag im Jahr 2019 bei 205,67 Milliarden Euro (2018: 199,1 Milliarden Euro). Deutschland kommt damit auch innerhalb der EU ein besonderes Gewicht zu: Knapp ein Drittel des gesamten Handelsvolumens der Europäischen Union mit der Volksrepublik entfällt auf die Bundesrepublik (21 Prozent der EU-Importe aus und 49 Prozent der EU-Exporte nach China).
Zahlen des europäischen Statistikamtes Eurostat zufolge betrug das Handelsvolumen zwischen der EU und China im Jahr 2019 fast rund 560 Milliarden Euro, das waren 16 Prozent des Außenhandels der Union. Dabei entfielen 19 Prozent der EU-Importe auf die Volksrepublik und 9 Prozent der EU-Exporte.
Für 15 Prozent der deutschen Betriebe wichtigster Markt
Deutschland importiert aus dem Reich der Mitte nicht nur eine enorme Menge von Produkten und Dienstleistungen. Für viele der international tätigen deutschen Unternehmen zählt China zu den Top-3-Märkten in Bezug auf Umsatz, Gewinn und Investitionen. Für 15 Prozent der hiesigen Betriebe ist China der wichtigste Markt.
In die Volksrepublik gehen deutsche Exporte im Wert von 96 Milliarden Euro, das sind mehr als 7 Prozent der Gesamtausfuhren und bedeutet Platz drei der Zielmärkte hinter den USA (119 Milliarden Euro) und Frankreich (107 Milliarden Euro). Aktuell hängen gut 800.000 Arbeitsplätze hierzulande von der Nachfrage chinesischer Kunden ab.
An den deutschen Einfuhren machen die Importe aus China ebenfalls rund 7 Prozent aus.
Und: Rund 5.200 deutsche Unternehmen sind im Reich der Mitte aktiv. Laut Bundesbank betrug der Bestand deutscher Direktinvestitionen in China im Jahr 2018 rund 92 Milliarden Euro.
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