China, weltweit größter Produzent und Exporteur von Graphit, will in Kürze die Ausfuhr des wichtigen Rohstoffs einschränken. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) mahnt dringend, strategische Abhängigkeiten abzubauen.
Ab dem 1. Dezember müssen chinesische Exporteure für verschiedene Graphitprodukte grundsätzlich Ausfuhrgenehmigung einholen – unabhängig davon, in welches Land geliefert wird. Graphit kommt in praktisch allen Batterien von E-Autos zum Einsatz, wird aber auch für viele andere Anwendungen benötigt, etwa in der Elektrostahlgewinnung.
DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier zeigte sich alarmiert: "Für die international eng vernetzte deutsche Wirtschaft ist es unerlässlich, dass der freie Warenaustausch gerade von kritischen Rohstoffen weltweit gesichert ist", warnte er auf Medienanfrage. "Die deutschen Unternehmen sehen daher zunehmenden Protektionismus wie neue Exportbeschränkungen mit großer Sorge."
Er appellierte an die Bundesregierung und die EU, sie "sollten die Unternehmen mit Hochdruck dabei unterstützen, ihre Lieferketten gerade bei strategischen Abhängigkeiten stärker zu diversifizieren". Neben neuen Handels- und Rohstoffabkommen mit wichtigen Handelspartnern – etwa im Indopazifik und in Lateinamerika – seien "auch neue Instrumente wie ein Rohstoff-Fonds denkbar", schlug Treier vor.
Kontakt
Klemens KoberReferatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen