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DIHK besorgt über Negativtrend in der Industrie

Außenwirtschaftsexpertin Carolin Herweg zu den Juli-Zahlen
Frau und Mann im Lager am Laptop

Weder der Absatz noch die Bestellungen bereiten deutschen Herstellern derzeit Freude

© Pressmaster / Photodisc / Getty Images

Mit wachsendem Unbehagen beobachtet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) die jüngsten Entwicklungen in Produktion und Auftragseingang der deutschen Industrie.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Industrieproduktion – also die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe ohne Energie und Bau – im Juli 2023 gegenüber dem Vormonat Juni saison- und kalenderbereinigt um 1,8 Prozent gesunken. Der Auftragseingang in der Industrie sackte im Vormonatsvergleich sogar um 11,7 Prozent ab.

Produktionsrückgang erfasst auch Investitionsgüter

"Die erneut rückläufige Industrieproduktion gibt Anlass zur Sorge", kommentiert DIHK-Außenwirtschaftsexpertin Carolin Herweg die Zahlen. "Nicht nur die energieintensive Industrie drosselt ihre Produktion, auch die Hersteller von Investitionsgütern wie Maschinen verzeichnen einen Rückgang."

Das seien "keine guten Nachrichten für den Standort Deutschland", so Herweg. Neben der schleppenden weltweiten Nachfrage, hohen Zinsen und einem Mangel an Fachkräften belasteten insbesondere die weiterhin hohen Energiekosten die Industrie.

Auftragseingang ein "Alarmsignal"

Noch besorgter bewertet sie die Entwicklung der Auftragseingänge im Juli. Es handele sich um den "stärksten Einbruch seit der Corona-Krise", warnt Herweg. "Das ist ein Alarmsignal für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft."

Die weiter abnehmenden internationalen Bestellungen führt sie auf die Weltkonjunktur zurück. "Vorerst sind kaum positive Impulse für die deutsche Industrie aus dem Ausland zu erwarten", befürchtet Herweg. Mit Blick auf die Inlandsorders verweist sie auf das jüngst veröffentlichte IHK-Energiewendebarometer, dem zufolge zwei von fünf Industriebetrieben ihre Investitionen wegen der hohen Energiekosten zurückstellen: "Auch das drückt die heimische Nachfrage nach Industriegütern."

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Carolin Herweg Referatsleiterin Internationale Konjunktur

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Thomas Renner Pressesprecher | Chef vom Dienst