Trotz erster Lockerungen rechnen im Reise- und Gastgewerbe rund 40 Prozent der Betriebe erst im kommenden Jahr mit einer Rückkehr zur Normalität, ein spürbar höherer Anteil als im Durchschnitt der Gesamtwirtschaft.
Diese Perspektive sei dramatisch, sagt Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des DIHK. Besonders, wenn man sich vor Augen halte, dass beispielsweise im Gastgewerbe 60 Prozent der Betriebe mit Umsatzrückgängen von mehr als 50 Prozent zu kämpfen hätten – eine mehr als doppelt so hohe Quote wie in der Gesamtwirtschaft.
Re-Start unter erschwerten Umständen
Die ersten Lockerungen helfen laut DIHK-Umfrage nur bedingt. Zwar kann ein Drittel der Unternehmen der Reisewirtschaft ohne Vorlauf die Geschäfte wieder aufnehmen. Es fehlt ihnen aufgrund von Reisebeschränkungen aber nach wie vor in vielen Fällen eine Geschäftsgrundlage.
Etwas besser sieht es im Gastgewerbe aus. Mit einem Vorlauf von ein bis zwei Wochen sieht sich fast die Hälfte der Gastronomen in der Lage, den Betrieb wieder zu eröffnen. Voraussetzung dafür seien aber, so Dercks, verlässliche und transparente Hygiene- und Abstandsregelungen.
"Die Unternehmen freuen sich zwar, wieder zu starten", fasst Dercks die Stimmung zusammen. "Die Auflagen zum Gesundheitsschutz bedeuten für sie aber deutlich höheren Aufwand und Kosten bei gleichzeitig weniger Umsatz."