Mit dem nun verabschiedeten "Data Act" will die EU-Kommission eine breitere Verwendung von Daten ermöglichen, die von vernetzten Geräten generiert wurden. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) mahnt eine für die Unternehmen praktikable Ausgestaltung an.
Vom Auto bis zur Kaffeemaschine – fast jedes moderne Gerät generiert und sammelt Nutzterdaten. Wer Zugriff auf und Nutzungsrechte für diese Daten haben darf, war bislang nicht eindeutig geklärt. Der "Data Act", auf den sich Vertreter des Europaparlaments und der EU-Staaten in der Nacht zum 28. Juni geeinigt haben, soll das ändern.
Er räumt Verbrauchern mehr Kontrolle über ihre Daten ein, zielt aber gleichzeitig auch auf einen verstärkten Datenaustausch und soll den Weg für neue Geschäftsfelder frei machen.
"Europa muss sich dem internationalen Wettbewerb um innovative, datengetriebene Geschäftsideen stellen", kommentiert DIHK-Hauptgeschäftsführungsmitglied Ilja Nothnagel dem Beschluss. "Um die Entwicklung neuer innovativer Produkte zu fördern und Innovationen auf nachgelagerten Märkten voranzutreiben, soll die Datenverfügbarkeit erhöht und die übergreifende Datennutzung angekurbelt werden."
Dies sei "keine einfache Aufgabe", räumt Nothnagel ein, "denn gleichzeitig ist aus Sicht der Wirtschaft von hoher Bedeutung, dass sensible Daten und Geschäftsgeheimnisse ausreichend geschützt sind".
In der nun erzielten Einigung sei ein Schwerpunkt auf einen stärkeren Schutz der Geschäftsgeheimnisse und damit eine Grundlage für neue Entwicklungen gelegt worden. "Wichtig ist aber außerdem, dass der Data Act unbürokratischer und somit für die Praxis anwendbarer gestaltet wird", fordert das DIHK-Hauptgeschäftsführungsmitglied, "zum Beispiel, was die Aufbereitung von Daten betrifft."