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DIHK: "Outbound Investment Screening" führt zu Überregulierung

EU-Außenwirtschaftsstrategie sollte auf offene Märkte zielen
Hafenmole mit Containerschiff

Anstelle von Investitionskontrollen brauchen die Unternehmen mehr denn je Möglichkeiten, ihre Lieferketten zu diversifizieren

© PrapassPulsub / Moment / Getty Images

Vor dem Hintergrund, dass die USA jüngst bestimmte amerikanische Investitionen in China verboten haben, warnt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) vor ähnlichen Bestrebungen in der Europäischen Union.

Porträtfoto Vogelbach, Melanie gestikulierend

Melanie Vogelbach

© DIHK / Werner Schuering

"Deutsche Unternehmen verfolgen die Diskussion über eine neue staatliche Aufsicht von Auslandsinvestitionen in Europa und den USA mit Sorge", sagte Melanie Vogelbach, DIHK-Bereichsleiterin Internationale Wirtschaftspolitik, Außenwirtschaftsrecht, auf Medienanfrage. "Angesichts bereits bestehender, umfangreicher Exportkontrollregularien für die Auslandstätigkeiten deutscher Unternehmen droht durch ein 'Outbound Investment Screening' eine bürokratische Überregulierung."

Eng mit den USA abstimmen

Von eigenen Plänen für die Einführung einer solchen Investitionskontrolle solle die EU daher – auch im Sinne der Kapitalverkehrsfreiheit – Abstand nehmen, so Vogelbach, "und sich eng mit den USA abstimmen, um negative Auswirkungen der US-Pläne auf die europäische Wirtschaft zu verhindern".

Sie erinnerte an die enge internationale Vernetzung der deutschen Unternehmen: Ein Viertel aller deutschen Jobs hänge am Export, in der Industrie sogar jeder zweite. "Ziel der europäischen Außenwirtschaftsstrategie muss es daher sein, anstelle von staatlich gelenktem Außenhandel die globale Öffnung von Märkten und Investitionsstandorten zu beschleunigen, damit die Unternehmen die Diversifizierung ihrer Lieferketten vorantreiben können", forderte die DIHK-Außenwirtschaftsexpertin. "Das trägt entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Wirtschaftsmodells bei. In vielen Gesprächen mit Unternehmen stellen wir fest, dass die Betriebe das De-Risking sehr ernst nehmen." 

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Klemens Kober Referatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen

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Dominik Ohlig Pressesprecher
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