Die Politik sollte den Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung nach Auffassung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zum Anlass nehmen, die Stromkosten sowie die Berichtspflichten der Unternehmen zu verringern und ihnen bei der Erschließung neuer Märkte zu helfen.
Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent gesunken. Und es gebe "leider absehbar keine Anzeichen für einen baldigen selbsttragenden Aufschwung", bedauert DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Im Gegenteil.
"Für die kommenden Monate erwarten die Unternehmen eine weitere Verschlechterung ihrer Geschäfte", so Wansleben. Das zeige die jüngst veröffentlichte DIHK-Konjunkturumfrage Herbst, an der sich 24.000 Unternehmen beteiligt haben. "Das ist ein Weckruf und ein klarer Auftrag für die Regierung, schnell zu handeln."
Der Frust in den Unternehmen sei groß, berichtet der DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Es gibt immer neue Vorschriften für die Betriebe. Die gehen letztlich zulasten der Produktivität."
Entlastung bei den Strompreisen dringend erforderlich
Der Strompreis sei fast drei Mal so hoch wie im Jahr 2020, gibt er zu bedenken. "Die Unternehmen brauchen eine Entlastung bei den Energiepreisen: Auch jenseits der Diskussion über einen Industriestrompreis kann die Bundesregierung jetzt schon die Stromsteuer senken, den Spitzenausgleich verlängern, Netzentgelte senken und das Stromangebot ausweiten – beispielsweise, indem wir die Bildung von Strompartnerschaften weiter vorantreiben."
Außerdem müssten alle Berichtspflichten der Unternehmen auf den Prüfstand, fordert Wansleben. "Darüber hinaus sollte die Politik die Bemühungen der Unternehmen, neue Zulieferer und Kunden zu erschließen, über weitere und bessere internationale Handelsabkommen unterstützen."
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Dr. Jupp ZenzenReferatsleiter Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen