Den erneuten Rückgang der Ausfuhren führt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) auf die schwache Auslandsnachfrage, aber auch auf viele belastende Standortfaktoren hierzulande zurück. Nun sei "ambitioniertes und pragmatisches Vorgehen" nötig.
Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes lagen die deutschen Exporte im vergangenen August kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent über dem Stand des Vormonats Juli und um 5,8 Prozent unter dem Niveau von August 2022.
DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier kommentiert die Zahlen besorgt: "Die deutsche Außenwirtschaft befindet sich auf der schiefen Bahn", warnt er. "Exporte und auch Importe gehen im Jahresverlauf kontinuierlich zurück. Die sonst sichere Stütze 'Außenhandel' der deutschen Wirtschaft wackelt bedenklich."
Die Gründe: "Aus dem Ausland fehlt die Nachfrage nach Ausrüstungs- und Vorleistungsgütern made in Germany – unseren sonstigen Exportschlagern weltweit. Hinzu kommt die Erosion der Wettbewerbsfähigkeit hierzulande. Gestiegene Energiepreise, eine im internationalen Vergleich hohe Steuer- und Abgabenbelastung sowie eine Unmenge bürokratischer Nachweispflichten belasten das Außengeschäft deutscher Unternehmen."
Nach Treiers Einschätzung ist das Grundvertrauen in die Handlungsfähigkeit der Politik bei den Unternehmen in der Breite erschüttert. "Um dieses Vertrauen wieder aufzubauen, braucht es entschlossenes Handeln, echte Beschleunigungen bei den Verfahren und einen in den Unternehmen spürbaren Abbau von Bürokratie", mahnt der DIHK-Außenwirtschaftschef. "Ambitioniertes und pragmatisches Vorgehen ist angesagt."
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Carolin HerwegReferatsleiterin Internationale Konjunktur