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DIHK-Umweltbarometer: Regulierung belastet Unternehmen stark

Betriebe wünschen sich weniger Bürokratie und verlässliche Rahmenbedingungen

Die Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit kosten die Betriebe viel Zeit

© pcess609 / Contributer / Getty Images

Der Umfang der umweltpolitischen Vorgaben für Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen: Ein mittelständisches Unternehmen muss inzwischen mehrere Hundert umweltbezogene Vorschriften berücksichtigen. Was das für die Betriebe bedeutet, zeigt das neue Umweltbarometer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Die Umfrage unter fast 1.700 Unternehmen über Branchen und Regionen hinweg spiegelt das aktuelle Stimmungsbild der Wirtschaft zur Umweltschutzpolitik. Die Ergebnisse machen klar: Viele Unternehmen sehen zwar den Beitrag von Regulierungen zum Umweltschutz und zur gesellschaftlichen Verantwortung – die Umsetzung in der betrieblichen Praxis ist jedoch oft herausfordernd. 

So gibt jedes dritte Unternehmen an, bis zu fünf Stunden pro Woche aufzuwenden, um dem administrativen Aufwand allein durch Umweltregulierungen nachzukommen. Für mehr als jeden vierten Betrieb liegt der Aufwand sogar über acht Stunden pro Woche. Mit dem Zeitaufwand verbunden sind laufende Personal- und Sachkosten, die zwei von drei Unternehmen als Belastung empfinden.  

Große Unterschiede zwischen Branchen 

Achim Dercks im Eingang des Atriums

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

"Unsere Wirtschaft kann nur dann langfristig stark sein kann, wenn wir nachhaltig wirtschaften und unsere Umwelt schützen", sagt Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Übertriebene Dokumentationspflichten, überbordende Bürokratie und kleinteilige Regelungen belasten die Unternehmen aber oft und verhindern dadurch wirksamen Umweltschutz und Engagement der Betriebe." 

Die Betroffenheit unterscheidet sich stark je nach Branche entsprechend unterschiedlich bewerten die Unternehmen die Auswirkungen der Umweltschutzpolitik auf ihre Wettbewerbsfähigkeit: Branchenübergreifend sind insbesondere die Regularien für die Kreislaufwirtschaft von hoher Relevanz (45 Prozent). Für die Industrie kommen noch die Anforderungen an den Umgang mit Chemikalien und Gefahrstoffen (28 Prozent) hinzu, für das Baugewerbe die Regulatorik zu Bodenschutz und Altlasten (27 Prozent) sowie für den Handel produktspezifische Regulierungen (51 Prozent), wie beispielsweise zu Verpackungen und Elektrogeräten. Kleine und mittlere Unternehmen sind besonders durch fehlende Fachkräfte (20 Prozent) und komplexe Kommunikation mit Behörden (31 Prozent) belastet. 

Berichtspflichten reduzieren und Digitalisierung vorantreiben 

"Umweltschutz ist Bestandteil täglicher betrieblicher Entscheidungen. Unternehmen berücksichtigen ökologische Aspekte heute in nahezu allen Bereichen ihres Wirtschaftens: von der Beschaffung über die Produktion bis hin zu Investitionsentscheidungen", erklärt Dercks. Um effektiver handeln zu können, wünschen sich rund neun von zehn Betrieben weniger Bürokratie, verlässliche Rahmenbedingungen und einheitliche Regelungen auf nationaler und europäischer Ebene.  

"Die Politik muss dringend Berichtspflichten reduzieren, Genehmigungsverfahren und Digitalisierung beschleunigen sowie eine Vereinfachung der Umweltregulierungen vorantreiben – allen voran über den anstehenden EU-Umweltomnibus", fordert Dercks. "Für Planungssicherheit und praxisgerechte Regelwerke sollte die Wirtschaft zudem frühzeitig in Gesetzgebungsprozesse eingebunden werden." 

Sie finden die Ergebnisse der Umfrage hier zum Download: 

DIHK-Umweltbarometer 2025 (PDF, 650 KB)

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Petri, Christoph_quer
Christoph Petri Referatsleiter Umwelt- und Rohstoffpolitik

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Julia Löffelholz
Julia Löffelholz Pressesprecherin