Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine weitere Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt beschlossen – für die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) eine "gute Entscheidung" angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Flaute in Deutschland.
DIHK: Zinssenkung ist eine gute Entscheidung
Bundesregierung bleibt weiter gefordertNach Ansicht von Volker Treier, Außenwirtschaftschef der DIHK, sei eine Lockerung der bisher restriktiven Geldpolitik gerechtfertigt, nachdem die Inflation deutlich zurückgegangen sei.
Aber, so Treier: "Im Auge behalten sollte man, dass die Kerninflationsrate, bei der Preise von Lebensmitteln und Energie ausgeklammert bleiben, zuletzt sogar wieder etwas gestiegen ist."
Sinn mache die Zinssenkung vor allem, weil sich die die deutsche Wirtschaft in einer hartnäckigen Stagnation befinde. "Die DIHK hat schon zu Beginn des Jahres eindringlich davor gewarnt, dass ohne durchgreifende Maßnahmen, mit denen die Rahmenbedingungen der hiesigen Unternehmen verbessert werden, ein weiteres schwieriges Jahr droht. Jetzt sieht es so aus, dass auch 2024 ein Jahr ohne Wachstum sein wird, vielleicht sogar wie 2023 ein Jahr mit sinkendem Bruttoinlandsprodukt."
DIHK fordert Wachstumskurs der Politik
Sorge mache vor allem, dass das Verarbeitende Gewerbe und die Bauwirtschaft schrumpfe, die Bruttoinlandsinvestitionen insgesamt zurückgingen. "Die aufgrund der hohen Unsicherheiten – auch verursacht durch eine nicht auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaftspolitik – ausbleibenden privaten Investitionen sind das zentrale Problem. Die Zinssenkung hilft jetzt, weil die Finanzierungsbedingungen für Investitionen etwas günstiger werden." Nach wie vor, so Treier, sei die Bundesregierung aber gefordert, "ihre Politik endlich auf einen klaren, spürbaren Wachstumskurs auszurichten."