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Energieeffizienzgesetz bedroht die deutsche Erfolgsstory

DIHK befürchtet perspektivisch Einbruch der Wirtschaftsleistung
Mann im Hemd mit Schutzbrille und Wärmebildkamera misst Energieeffizienz im Lager, ein Arbeiter blickt auf die Regale

Messen, Optimieren, Sparen: Die Betriebe hierzulande haben viele Effizienzpotenziale schon ausgeschöpft

© Monty Rakusen / DigitalVision / Getty Images

Mit dem Energieeffizienzgesetz will die Bundesregierung den Energieverbrauch hierzulande bis zum Jahr 2030 auf ein Niveau deckeln, das um 26,5 Prozent unter dem von 2008 liegt. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) ist besorgt über die möglichen Folgen für den Wirtschaftsstandort.

Porträtfoto Achim Dercks gestikulierend

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

"Effizienz ist Teil der DNA deutscher Unternehmen", kommentiert der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks den Gesetzentwurf. "Deshalb ist es unserer Wirtschaft auch gelungen, das wirtschaftliche Wachstum und den Energieverbrauch in den vergangenen Jahrzehnten voneinander zu entkoppeln. Das verdanken wir der Ingenieurskunst, kreativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Betrieben sowie hoher unternehmerischer Flexibilität."

Allerdings, so warnt Dercks: "Dieser Erfolgsstory droht perspektivisch das Ende – durch das Energieeffizienzgesetz. Für viele Unternehmen und damit unsere Wirtschaft insgesamt wird das ein Gesetz, das in der Konsequenz Wachstum verhindert."

Zwar verpflichteten die Ziele das einzelne Unternehmen nicht zur kurzfristigen Reduktion des Energieverbrauchs, stellt Dercks klar, dennoch seien die im Gesetz festgeschriebenen starren Einsparziele "perspektivisch eine ernste Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands". Denn: "Unsere Berechnungen zeigen, dass mit diesen Zielen ein Einbruch der Wirtschaftsleistung einhergehen müsste."

Zusatzbürokratie "das Gegenteil von Effizienz"

Als zentralen Kritikpunkt aus Sicht der Betriebe nennt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer "die Fülle an bürokratischen Lasten, die ihnen mit diesem Gesetz noch mal zusätzlich auferlegt werden soll – und das ohne konkreten Nutzen". Statt um effiziente und zukunftsweisende Produktion müssten sich in Betrieben künftig trotz Fachkräftemangels mehr Menschen um Nachweis- und Offenlegungspflichten für betriebliche Maßnahmenpläne kümmern.

"Auch bei den undifferenzierten Abwärme-Pflichten stehen Aufwand und Ergebnis in keinem angemessenen Verhältnis", so Dercks weiter. "Das ist das Gegenteil von Effizienz. Mit dem Gesetz bindet der Staat in den Unternehmen finanzielle Ressourcen und personelle Kapazitäten bei Auditoren oder betrieblichen Energieexperten, die besser für die Erschließung weiterer Einsparpotenziale eingesetzt werden sollten."



Wenn der Entwurf des "Gesetzes zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Änderung des Energiedienstleistungsgesetzes" am 12. Juni bei einer Anhörung im Bundestagsausschuss für Klimaschutz und Energie beraten wird, vertritt DIHK-Experte Sebastian Bolay die Position der Deutschen Industrie- und Handelskammer, die Sie hier auch nachlesen können:

DIHK-Stellungnahme Energieeffizienzgesetz (PDF, 645 KB)

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Porträtfoto von Erik Pfeifer
Erik Pfeifer Referatsleiter Betrieblicher Klimaschutz

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Petra Blum Pressesprecherin