Ab dem 27. Juli sollen die russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 erneut gedrosselt werden – von aktuell 40 auf dann nun nur noch 20 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist es aus Sicht der deutschen Wirtschaft besonders erfreulich, dass die EU nun einen gemeinsamen Gas-Sparplan verfolgen möchte.
Agenturmeldungen zufolge haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Union am heutigen Dienstag auf einen Notfallplan Erdgas geeinigt.
Zunächst freiwillige Einsparungen und neue Partner
Dieser sieht vor, dass die Mitgliedstaaten ihren nationalen Konsum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 gegenüber den fünf vorangegangenen Jahren freiwillig um 15 Prozent senken und ihre Gasspeicher bis Winterbeginn mindestens zu 66 Prozent befüllen. Bei weitreichenden Versorgungsengpässen soll es unter bestimmten Bedingungen möglich sein, verbindliche Einsparziele vorzugeben. Außerdem will die EU andere Gaslieferanten finden, etwa Algerien, Nigeria oder die USA.
Es sei "wichtig, dass sich die deutsche Wirtschaft auf einen europäischen Zusammenhalt auch in Krisenzeiten verlassen kann", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben zu den Plänen. Denn: "Wir müssen uns auf mindestens zwei schwierige Winter einstellen." Ziel müsse es sein, "die eng verwobenen europäischen Lieferketten zu erhalten und den Schaden aus den hohen Strom- und Gaspreisen sowie möglichen Gasengpässen für Unternehmen, aber auch für die europäischen Volkswirtschaften insgesamt möglichst gering zu halten", so Wansleben.
"Die heute beschlossene Verordnung über Gasreduktionsmaßnahmen des Rates hebt den Solidaritätsgedanken hervor – denn nur durch gemeinsame europäische Gaseinsparungen lässt sich der kommende Winter überstehen."
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Dr. Sebastian BolayBereichsleiter Energie, Umwelt, Industrie
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