Oftmals kommt es in Deutschland zu langen Wartezeiten in örtlichen Ausländerbehörden, das gilt sowohl für zugewanderte Fachkräfte, als auch für Betriebe, die sie beschäftigen wollen. Erste Industrie- und Handelskammern (IHKs) haben nun Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen.
"Fachkräfteengpässe sind trotz aktuell schwieriger Wirtschaftslage eine der größten Herausforderungen für die Betriebe in Deutschland", schilderte Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), auf Medienanfrage den Hintergrund dieses Engagements.
Ausländische Beschäftigte könnten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten, stellte er klar.
Oftmals lange Wartezeiten
Allerdings stehe und falle der Erfolg der Erleichterungen im Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit der praktischen Umsetzung vor Ort – gerade auch in den Ausländerbehörden, gab Dercks zu bedenken. "Etliche IHKs berichten von langen Wartezeiten auf Termine und Entscheidungen sowie von fehlenden Ansprechpartnern für Betriebe und deren ausländische Fachkräfte."
IHKs beraten und stellen Unterlagen zusammen
"Um hier kurzfristig und unmittelbar zu helfen, haben erste IHKs Kooperationsvereinbarungen für das beschleunigte Fachkräfteverfahren mit den örtlichen Ausländerbehörden geschlossen", sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer.
Dabei übernehme die IHK die Erstberatung der Unternehmen anstelle der Ausländerbehörde. "Die IHK stellt zudem alle erforderlichen Unterlagen zusammen und leitet sie an die Ausländerbehörde weiter. Diese hat dann eine vereinbarte kurze Frist von wenigen Tagen für die Antragsbearbeitung."
Verfahren müssen einfacher und digitaler werden
Insgesamt müsse aber die Umsetzung der neuen gesetzlichen Regelungen für die Ausländerbehörden selbst einfach und unbürokratisch möglich sein, forderte Dercks. Hier sei eine Digitalisierung der Verwaltungsverfahren dringend erforderlich. "Ausländische Fachkräfte und ihre Familien machen dort oft ihre ersten Erfahrungen in Deutschland, weshalb ein Willkommenssignal sowie effiziente Strukturen und Abläufe wichtig sind."
Kontakt
Dr. Stefan HardegeReferatsleiter Fachkräftesicherung, Arbeitsmarkt, Zuwanderung