Am 19. April befasst sich der Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages in einer öffentlichen Anhörung mit dem EU-Mercosur-Abkommen. Für die deutschen Unternehmen verbinden sich mit dem Vertragswerk große Hoffnungen.
"Das EU-Mercosur-Abkommen bietet die einmalige Chance für eine wirklich bessere und engere wirtschaftliche Kooperation dieser beiden großen Wirtschaftsräume", wirbt Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), für eine rasche Ratifizierung des Vertragswerks. "Der Nutzen für die europäische und deutsche Wirtschaft wäre signifikant."
So könne das Abkommen dazu beitragen, die steigende Rohstoffnachfrage in Europa zu bedienen und gleichzeitig die Lieferketten deutscher Unternehmen zu diversifizieren. "Zudem wäre ein wechselseitig verbesserter Zugang insbesondere zu wichtigen Branchenmärkten wie Maschinenbau, Automobil- sowie Ernährungsindustrie auch für die deutsche Exportwirtschaft von enormer Bedeutung", so Treier.
Chance auf einen handelspolitischen Vorsprung
In den Wirtschaftsbeziehungen mit den Mercosur-Ländern gebe es noch immer viele und große Handelshemmnisse, bedauert er: Rund 85 Prozent der europäischen Ausfuhren in den Mercosur seien mit Zöllen belastet, was für die Unternehmen Kosten in Höhe von jährlich vier Milliarden Euro bedeute. Und: "Gegenüber wichtigen internationalen Mitbewerbern wie zum Beispiel China verspricht das EU-Mercosur-Abkommen die Chance auf einen handelspolitischen Vorsprung."
Für die deutsche Wirtschaft sei es "höchste Zeit für eine handelspolitische Zeitenwende", mahnt der DIHK-Außenwirtschaftschef. "Das Mercosur-Abkommen würde unsere Wirtschaftsbeziehungen mit Lateinamerika insgesamt auf ein höheres Niveau heben. Die Bundesregierung sollte sich deshalb für eine rasche Ratifizierung des bereits seit Jahren ausverhandelten EU-Mercosur-Abkommens einsetzen. Dies wäre ein großer Erfolg und ein notwendiger Lichtblick in einem ansonsten stark belasteten außenwirtschaftlichen Umfeld."
Kontakt
Klemens KoberReferatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen
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