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EU-Neuseeland-Abkommen beseitigt Handelshemmnisse

DIHK: Potenzialregion Indopazifik auch darüber hinaus in den Blick nehmen
FTA Neuseeland Hipkins von der Leyen

Im Juli 2023 freuten sich Chris Hipkins und Ursula von der Leyen über den Vertragsschluss; wenn beide Seiten das Abkommen ratifiziert haben, kann es in Kraft treten

© Europäische Union 2023 / Dati Bendo

Als "dringend notwendiges Signal gegen den weltweit zunehmenden Protektionismus" bewertet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) das Handelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland.

Volker Treier ernst 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

Am 21. November stimmt das Europäische Parlament über das Abkommen ab. Es könne "Handelshemmnisse etwa bei Zöllen, öffentlicher Beschaffung, dem Schutz geistigen Eigentums oder nichttarifären Handelshemmnissen beseitigen und damit die Rechtssicherheit für Unternehmen auf beiden Seiten erhöhen", lobt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.

"Darüber hinaus ist es für die vielen auslandsaktiven deutschen Unternehmen wichtig, dass sich die EU auch über Neuseeland hinaus stärker mit der wirtschaftlichen Potenzialregion Indopazifik beschäftigt", stellt er klar. Denn: "Sie macht über ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels aus. Zudem belaufen sich deutsche Auslandsinvestitionen in der Region auf über 200 Milliarden Euro. Umgekehrt hat die Region über 50 Milliarden Euro in Deutschland investiert."

Weitere Abkommen schließen und neue Lieferketten schaffen

Der Ausbau und die Sicherung dieser Handelsbeziehungen, an denen Millionen Arbeitsplätze in Europa hingen, solle "im Fokus der handelspolitischen Zeitenwende der EU stehen", mahnt Treier. "Daher sollte die EU in der Region darauf hinarbeiten, für unsere Unternehmen Märkte zu öffnen, etwa durch weitere Handelsabkommen mit Indien, Indonesien, Thailand, den Philippinen, Malaysia und Australien – auch, um durch Diversifizierung die derzeitigen Lieferkettenprobleme zu reduzieren."

Mit Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung der Region gerade für deutsche Unternehmen "sollte die Bundesregierung hier eine Führungsrolle im europäischen Kontext einnehmen", so Treiers Resümee. 


Einige Zahlen:

  • Im Jahr 2022 belief sich das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Neuseeland auf 2,6 Milliarden Euro, das waren 17 Prozent mehr als im Vorjahr.
  • Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in Neuseeland kletterte von 2020 auf 2021 um fast 50 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.
  • Der deutsche Handel mit dem gesamten Asien-Pazifik-Raum erreichte 2022 ein Volumen von 623 Milliarden Euro – ein Plus von 22 Prozent gegenüber 2021.

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Mann im Haus der Deutschen Wirtschaft
Klemens Kober Referatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen

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Porträtfoto Susanne Schraff
Susanne Schraff Pressesprecherin