Der Mini-Zuwachs bei den deutschen Ausfuhren im Juni ändert nichts an der insgesamt enttäuschenden Entwicklung der ersten sechs Monate. Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), erwartet keine rasche Besserung.
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die deutschen Exporte im Juni 2023 gegenüber dem Vormonat Mai kalender- und saisonbereinigt um 0,1 Prozent gestiegen und im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2022 um 1,9 Prozent gesunken.
Damit endet das erste Halbjahr 2023 nach Worten von Volker Treier "äußerst kraftlos für die deutsche Außenwirtschaft". Die lang anhaltend hohen Inflationsraten in wichtigen Absatzmärkten und die restriktive Geldpolitik lasteten auf den exportorientierten Unternehmen, erklärt er.
Und: "Das historisch hohe Zinsniveau in den USA dämpft das Auslandsgeschäft mit unserem wichtigsten Exportmarkt." Zudem schlügen die Schwierigkeiten der chinesischen Wirtschaft auch hierzulande durch. "Das Auftragspolster, von dem die deutsche Industrie lange zehren konnte, wird immer dünner", warnt Treier. "Die deutsche Außenwirtschaft blickt auf ein trübes zweites Halbjahr."
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Carolin HerwegReferatsleiterin Internationale Konjunktur