Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes ging die Produktion im Produzierenden Gewerbe im vergangenen Mai gegenüber April 2023 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Plus von 0,7 Prozent.
Gleichzeitig kletterte der reale Auftragseingang im Mai 2023 gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 6,4 Prozent, während er gegenüber Mai 2022 um 4,3 Prozent nachgab.
Leichtes Plus nur bei Investitionsgütern
"Eine Frühjahrsbelebung ist leider ausgefallen", kommentiert Zenzen die Zahlen. "Insgesamt stagniert die Industrieproduktion." Die Produktion bei den energieintensiven Industrien nehme sogar kontinuierlich ab und sei nur im vergangenen Dezember noch geringer gewesen. "Die Hersteller von Investitionsgütern können hingegen ihre Produktion leicht ausweiten, da sie noch über vergleichsweise große Auftragspuffer verfügen", berichtet der DIHK-Konjunkturexperte. "Aber auch hier wird die Luft angesichts der anhaltenden Nachfrageschwäche im Inland sowie im Ausland langsam dünner."
Ungewissheit schlägt auf die Bestellfreude
Mit Blick auf die Auftragszahlen vom Mai konstatiert Zenzen zwar, dass sich die Bestellungen nach dem Absturz im Frühjahr wieder etwas erholten. "Die Auftragseingänge liegen aber weiterhin niedriger als zu Jahresbeginn", stellt er klar. "Hoffnungen auf eine Trendwende sind noch verfrüht."
Denn: "Im Inland halten sich die Unternehmen aufgrund der steigenden Zinsen, der hohen Energiepreise und der derzeit allgemein ungewissen Aussichten mit Neuaufträgen insgesamt zurück. Auch die Nachfrage aus dem Ausland bleibt angesichts der abgekühlten Weltkonjunktur schwach."