"Laut DIHK-Umfragen rechnet mehr als die Hälfte der Gastronomen mit über 50 Prozent Umsatzrückgang für das laufende Jahr", schildert Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, den Ernst der Lage. "Auch der Einzelhandel kämpft mit drastischen Verlusten."
Er verweist auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, denen zufolge die Bekleidungsgeschäfte aktuelle Umsatzeinbußen von 29 Prozent verzeichnen, bei Schuh- und Lederwaren sind 25 Prozent.
Best-Practice-Beispiele im Webinar
"Viele Eigentümer und Gewerbetreibende zeigen bereits außerordentliches Engagement, um Shopping und Restaurantbesuch trotz der Corona-Einschränkungen attraktiv zu machen", lobt Nothnagel. "Aber gemeinsam geht es besser: Es gibt viele Beispiele dafür, dass BIDs und Quartiersinitiativen Einkaufsstraßen zusätzlichen Schwung geben."
Einige dieser gemeinsamen Initiativen von öffentlichen und privaten Akteuren zur Stadtentwicklung stellte der DIHK am 27. August bei einem Webinar "BIDs – Wege aus der Krise" vor: So hat etwa Offenbach ein "Zukunftskonzept Innenstadt" entwickelt; die "Kleinstadtperlen" in Baden-Württemberg setzen auf Shopping-Tourismus auch in Kleinstädten, und die Haarenstraße in Oldenburg möchte den Standort mit der Gründung eines BIDs weiter aufzuwerten, sobald die landesgesetzliche Grundlage verabschiedet ist.
Initiativen unterstützen, ...
"Um die Verödung der Innenstädte durch Corona zu verhindern, sollte die Politik die Unterstützung solcher Initiativen deutlich ausbauen", mahnt Ilja Nothnagel. "Außerdem sollte in der geplanten Baurechtsnovelle stärker die gezielte Stärkung des Gewerbes in den inneren Ortslagen und die verträgliche Nutzungsmischung mit Wohnen und Arbeiten im Fokus stehen."
... Baurechtsnovelle wirtschaftsfreundlich gestalten
Seine Vorschläge: "Das könnte beispielsweise durch eine Reform der Lärmvorgaben für Gewerbe entstehen, um gerade in der Corona-Zeit die Außengastronomie wie Biergärten, Cafés oder Restaurants zu stärken oder auch neue Produktionsstandorte zuzulassen."