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Geschäftsvertrauen deutscher Betriebe in China auf Tiefstand

AHK Greater China veröffentlicht Umfrageergebnisse
Person in Schutzanzug führt bei einer chinesischen Frau einen Covid-Test durch

Der strikte Covid-Kurs der Regierung hat die Geschäfte in China empfindlich beeinträchtigt

© shisheng ling / E+ / Getty Images

Die Null-Covid-Politik Chinas hat tiefe Spuren im Geschäftsvertrauen der vor Ort engagierten deutschen Betriebe und in der Standortattraktivität hinterlassen, das zeigt die aktuelle Geschäftsklima-Umfrage der Deutschen Auslandshandelskammer in China (AHK Greater China).

An der Umfrage beteiligten sich knapp 600 Mitgliedsunternehmen der AHK Greater China. 49 Prozent äußerten die Ansicht, dass die Volksrepublik im Vergleich zu anderen Märkten grundsätzlich an Attraktivität verloren habe. Nur 51 Prozent beabsichtigen, ihre Investitionen in China in den nächsten zwei Jahren auszubauen – 2021 waren es noch 71 Prozent. Als größte Herausforderungen wurden Chinas Null-Covid-Politik und geopolitische Spannungen genannt.

Starke Beeinträchtigungen durch Lockdowns

So schlug der Umgang der chinesischen Regierung mit der Pandemie auf den Geschäftserfolg im Jahr 2022 durch. 90 Prozent der Befragten gaben an, von den Lockdowns sei ihr Umsatz betroffen gewesen, für 86 Prozent galt dies auch für den Gewinn.

66 Prozent der vor Ort aktiven deutschen Unternehmen bezeichneten Chinas Null-Covid-Politik als den größten Hemmschuh für das operative Geschäft und als Hauptgrund, Investitionen zu verringern oder den Markt ganz zu verlassen. Letzteres ziehen 10 Prozent der Befragten in Erwägung (gegenüber 4 Prozent im Vorjahr).

Als regulatorische Herausforderungen Nummer eins nannten die Betriebe Rechtsunsicherheit (33 Prozent) sowie Cyber- und Datenschutzvorschriften (31 Prozent). Zudem berichten 29 Prozent der Befragen von einer nachteiligen Behandlung gegenüber einheimischen Unternehmen.

Diversifizierung und Lokalisierung

In Reaktion auf die bisherigen Corona-Restriktionen und auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen verfolgen die Verantwortlichen in den Firmenzentralen zwei strategische Richtungen: Einerseits streben sie eine verstärkte Diversifizierung außerhalb Chinas an, andererseits eine intensivere Lokalisierung innerhalb des Landes. 77 Prozent haben ihre Strategie bereits angepasst.

Vorsichtiger Optimismus für 2023

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Nach den enttäuschten Erwartungen für 2022 kehrt mit Blick auf 2023 vorsichtiger Optimismus zurück. 50 Prozent der befragten Unternehmen erwarten für das kommende Jahr mehr Geschäftsumsatz; 37 Prozent rechnen mit höheren Gewinnen. Außerdem gehen 77 Prozent davon aus, dass ihre Branche in den kommenden fünf Jahren steigende Wachstumsraten verzeichnen wird.

Mehr Einzelheiten finden Sie auf der Website der AHK Greater China.

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Thomas König Referent Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) mit Schwerpunkt China

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