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In den USA "nachdrücklich faire Wettbewerbsbedingungen einfordern"

DIHK formuliert die Erwartungen der Wirtschaft an die Reise von Olaf Scholz
Frachter liegt an einem Hafenkai mit Kränen; im Vordergrund eine US-Flagge

Die USA sind das wichtigste Ziel deutscher Ausfuhren

© AmyLaughinghouse / iStock / Getty Images Plus

Faire Wettbewerbsbedingungen, besserer Marktzugang, Weltstandards für die digitale und grüne Transformation und mehr: Aus Sicht der Unternehmen hat Bundeskanzler Olaf Scholz bei seiner USA-Reise Anfang März reichlich Gesprächsstoff.

DIHK-Präsident Peter Adrian

Peter Adrian

© DIHK / Werner Schuering

"Die deutsche Wirtschaft blickt hoffnungsvoll auf den US-Besuch des Bundeskanzlers", stellt Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), im Vorfeld der Reise klar. "Die Unternehmen setzen auf wichtige Weichenstellungen in den Handelsbeziehungen mit unserem wichtigsten Exportpartner."

Die Bundesregierung solle "in den Gesprächen nachdrücklich faire Wettbewerbsbedingungen einfordern", mahnt der DIHK-Präsident. "Ziel muss es sein, eine Diskriminierung deutscher Unternehmen durch WTO-widrige Lokalisierungspflichten bei der Umsetzung des Inflation Reduction Act (IRA) auszuschließen."

IRA sorgt jetzt schon für Investitionsverlagerungen

Wie stark der Standort Deutschland hier unter Druck geraten könne, zeige eine aktuelle Umfrage der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer, der zufolge der IRA für fast ein Fünftel der Unternehmen schon jetzt ein Grund ist, ihre Investitionen in den USA auszuweiten.

Auch darüber hinaus bleibe ein besserer Marktzugang in den USA durch weniger Handelshemmnisse "hochrelevant", so Adrian weiter. "Hohe Zölle etwa auf Automobilimporte, protektionistische Maßnahmen wie 'Buy America'-Vorgaben in der Beschaffung oder der 'Jones Act', der deutsche Unternehmen von Dienstleistungen im maritimen Bereich ausschließt, sind nur einige Beispiele für aktuelle Einschränkungen."

Transformations-Standards und Klima-Klub

Und: Mit Blick nach vorn sollten zudem "die Gespräche zu den Weltstandards für die digitale und grüne Transformation im Rahmen des Transatlantischen Handels- und Kooperationsrats vertieft werden", empfiehlt der DIHK-Präsident. "Die Idee eines Klima-Klubs, die auf die Initiative des Bundeskanzlers zurückgeht, ist hierfür sehr geeignet. Für die deutsche Wirtschaft würde auch ein transatlantisches Abkommen über gegenseitige Anerkennung für Clean-Tech-Technologien den Handel erleichtern und Bürokratie abbauen."

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Mann im Haus der Deutschen Wirtschaft
Klemens Kober Referatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen

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Porträtfoto Thomas Renner
Thomas Renner Pressesprecher | Chef vom Dienst