Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes legte die Produktion im November 2022 im Vergleich zum Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent zu, nachdem sie im Oktober 2022 gegenüber September um 0,4 Prozent zurückgegangen war (vorläufiger Wert: minus 0,1 Prozent).
"Die Industrieproduktion kommt nur sehr langsam in Gang", kommentiert Jupp Zenzen die Entwicklung. Zudem könnten "hohe Corona-Zahlen in China und damit verbundene Produktionsausfälle den internationalen Lieferverkehr wieder aus dem Gleichgewicht bringen und damit auch die Produktion in Deutschland wieder zurückwerfen", gibt er zu bedenken. "Immerhin scheint bei den Materialengpässen etwas Entspannung einzutreten. Hoffnungen auf eine wirklich durchstartende Konjunktur sind angesichts der schwächelnden weltweiten Nachfrage aber verfrüht."
Winterrezession rückt näher
Das zeige sich auch in den rückläufigen Auftragseingängen, so Zenzen. Diese waren laut Statistischem Bundesamt im November 2022 gegenüber Oktober saison- und kalenderbereinigt um 5,3 Prozent gesunken.
"Die hohen Energiepreise und die nach wie vor große Unsicherheit schlagen sich immer mehr in der Nachfrage im Inland nieder", erklärt der DIHK-Konjunkturexperte. "Die Bestellungen aus dem Ausland fallen zudem aufgrund der weltweiten konjunkturellen Abkühlung sehr niedrig aus. Gefüllte Auftragsbücher waren viele Monate ein Lichtblick für viele Unternehmen. Diese Polster schmelzen nun immer mehr weg. Eine Winterrezession rückt damit näher."