Pfadnavigation

Lateinamerika-Agenda kann wichtige Wachstumsimpulse bringen

Abkommen mit Mercosur, Mexiko und Chile rasch ratifizieren
LAK mit Héctor Alexander

Die deutsche Wirtschaft sucht den Schulterschluss mit der Region, wie etwa hier bei der 17. Lateinamerika-Konferenz am 1. Juni 2023 in Berlin

© DIHK / Jens Schicke

Mit einer neuen Agenda für Lateinamerika und die Karibik möchte die EU-Kommission die europäischen Wirtschaftsbeziehungen mit der Region stärken. Eine aus Sicht deutscher Unternehmen gute Nachricht.

Am 7. Juni stellte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell die Pläne vor. Dabei geht es um die Vertiefung einer langjährigen und umfassenden Partnerschaft: Die EU hat bereits mit 27 der 33 lateinamerikanischen und karibischen Länder Assoziierungs-, Handels-, Politik- und Kooperationsabkommen ausgehandelt.

Im Oktober 2022 einigten sich die Außenminister beider Regionen auf eine gemeinsame Strategie zur Aufwertung der bilateralen Beziehungen, die nun konkretisiert wird.

Volker Treier erklärend 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

"Die neue Partnerschaft der EU mit Lateinamerika und der Karibik könnte gerade jetzt wichtige Wachstumsimpulse für die international eng vernetzten deutsche Unternehmen bieten", hofft Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). "Die dringend benötigte Diversifizierung der Lieferketten der Wirtschaft – insbesondere mit dem Blick auf die Rohstoff- und Energieversorgung – muss vorangebracht werden." Lateinamerika biete sich dafür an "wie kaum eine andere Weltregion", so Treier.

Der deutsche Außenhandel mit den Ländern Lateinamerikas habe 2022 ein Volumen von 72 Milliarden Euro gehabt – allein mit dem Mercosur seien es 27 Milliarden Euro gewesen, berichtet er weiter. Einer aktuellen DIHK-Umfrage zufolge werde Lateinamerika "für jedes fünfte deutsche auslandsaktive Unternehmen immer wichtiger, um aktuellen wettbewerblichen und geopolitischen Spannungen entgegentreten zu können".

Andere große Wettbewerbsnationen wie China hätten sich in den letzten Jahren schon stärker den lateinamerikanischen Ländern zugewandt und so auch deutsche und europäische Marktanteile zurückgedrängt, warnt der DIHK-Außenwirtschaftschef. "Daher sollten sich die EU und die Bundesregierung jetzt für eine rasche Ratifizierung der Abkommen mit Mercosur, Mexiko und Chile einsetzen."

Kontakt

Mann im Haus der Deutschen Wirtschaft
Klemens Kober Referatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen

Kontakt

Porträtfoto Susanne Schraff
Susanne Schraff Pressesprecherin