Große Hitze, kaum Regen, wenig Schmelzwasser – seit Wochen sinken die Wasserstände in deutschen Flüssen massiv. Auf die Folgen für Logistik und Transportkosten auch vieler wichtiger Industriezweige hat jetzt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hingewiesen.
Insbesondere an Rhein, Elbe und Donau sind die Pegelstände erheblich gesunken, sodass die Schiffe nur noch einen Teil der sonst üblichen Ladung mitnehmen können.
Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, rechnet nun mit einem enormen Anstieg der Frachtpreise. "Schiffsraum ist inzwischen knapp geworden, denn Schiffe können häufig nur noch zu Teilen beladen werden", sagte er auf Medienanfragen. "Als Folge sind die Preise für Frachtgut bereits deutlich gestiegen."
Nothnagel verwies darauf, dass mehrere Industriezweige von der Binnenschifffahrt abhängig sind, das gelte vor allem für die chemische Industrie, die Mineralölwirtschaft, die Stahlindustrie und aktuell besonders die Kohlekraftwerke. "Für viele Unternehmen gerade entlang der Wasserstraßen sind die Frachtkapazitäten kurzfristig nicht zu ersetzen", stellt er klar – obwohl der Anteil der Binnenschifffahrt an der Verkehrsleistung im Güterverkehr mit sieben Prozent vergleichsweise gering sei.
"Die niedrigen Pegelstände zeigen die dringende Notwendigkeit, bauliche Maßnahmen zur Ertüchtigung der Fahrrinnen und die Erneuerung der Flotte zügig umzusetzen", so Nothnagel. Darüber hinaus sollten Maßnahmen beispielsweise aus dem Aktionsplan "Niedrigwasser Rhein" von 2019 jetzt zeitnah auf den Weg gebracht werden, mahnt er. "Mit der vorgesehenen Kürzung der Bundesmittel für die Wasserstraßen in einer Größenordnung von rund 350 Millionen Euro für 2023 setzt der Bund ein falsches Signal."
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Dr. Patrick ThieleReferatsleiter Nationale Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
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