Das von der EU-Kommission vorgeschlagene sechste Sanktionspaket gegen Russland beinhaltet auch einen Importstopp für Erdöl aus der Föderation. Auf die Konsequenzen vor allem für energieintensive und Logistikunternehmen hat jetzt der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Peter Adrian hingewiesen.
Die Pläne der EU-Kommission sehen vor, sämtliche Einfuhren von russischem Rohöl mit einer Übergangsfrist von sechs Monaten einzustellen. Raffinierte Öl-Produkte sollen nur noch bis Ende 2022 importiert werden dürfen.
Damit die Sanktionsvorschläge in Kraft treten können, müssen sämtliche 27 EU-Mitgliedsländer geschlossen zustimmen.
Betriebe können Zusatzkosten oft nicht weiterreichen
"Bei einem europäischen Embargo für russisches Öl könnte der Bedarf der deutschen Wirtschaft zwar auch aus anderen Quellen gedeckt werden", kommentierte DIHK-Präsident Adrian die Pläne auf Medienanfragen. "Trotzdem bliebe es für die Unternehmen nicht ohne spürbare Folgen."
Steigende Ölpreise erhöhten den finanziellen Druck auf die Betriebe, erläuterte er.
"Insbesondere für die energieintensive Industrie und die Logistikbetriebe würde das Geschäft damit häufig noch unrentabler. Denn die zusätzlichen Kosten können vielfach nicht 1:1 an die Kunden weitergegeben werden, beispielsweise aufgrund längerfristiger Verträge oder des internationalen Wettbewerbsdrucks."
Im Extremfall seien Unternehmen gezwungen, aus Kostengründen ihren Betrieb stillzulegen, so Adrian. "Die Politik sollte dies bei ihrer Entscheidung im Blick haben und gravierende Folgen für die Betriebe durch Unterstützungsmaßnahmen abfedern."
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Erik PfeiferReferatsleiter Betrieblicher Klimaschutz
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