Das Nullwachstum der deutschen Wirtschaft im vergangenen Quartal wertet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) als Zeichen für eine Zeitenwende. Jetzt gelte es, auf die neuen Herausforderungen zu reagieren und die Unternehmen mit einem ganzen Set an Maßnahmen zu entlasten.
Wie das Statistische Bundesamt am heutigen Freitag (29. Juli) mitteilte, blieb das deutsche Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal unverändert. Zu Jahresbeginn hatte es noch ein Plus von 0,8 Prozent gegeben.
"Die Zahlen zeigen jetzt, was uns aus vielen Unternehmen schon seit Monaten gemeldet wird", kommentierte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die Entwicklung: "Die wirtschaftliche Lage und die Rahmenbedingungen haben sich massiv verändert. Nichts wird von selbst wieder so, wie es war."
Dramatisch gestiegene Energiepreise, Inflation, anhaltende Lieferkettenstörung und eine sich eintrübende Weltkonjunktur träfen die deutsche Wirtschaft hart, so Wansleben. "Die Zeichen stehen auf Stagnation. Es könnte aber noch schlimmer kommen." Umso wichtiger sei, dass sich Deutschland und Europa dagegenstemmen und auf die neuen Herausforderungen reagieren. Die deutschen Unternehmen könnten nur mit mehr Spielräumen wieder auf einen Wachstumskurs gelangen.
Neue Handelsabkommen und Planungsbeschleunigung
"Es sind andere Zeiten", betont der DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Wir müssen umschalten. Dazu gehört ein ganzes Set an Maßnahmen, um Engpässe aufzulösen und die von der Kostenexplosion getroffenen Betriebe an anderer Stelle zu entlasten."
Als Beispiele nennt er den schnellen Abschluss neuer Handelsabkommen, um die Lieferketten zu diversifizieren. Und: "Genauso wichtig ist es, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Denn gerade jetzt brauchen wir mehr Tempo und keine neuen Bremsen. Die Unternehmen müssen auch steuerlich entlastet werden, damit sie notwendige Investitionen auch finanzieren können."
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Dr. Jupp ZenzenReferatsleiter Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen
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