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Vertrauenswürdige Leitplanken für Künstliche Intelligenz schaffen

Normungs-Roadmap berücksichtigt auch den Blick der Wirtschaft
Eine Frau und vier Männer stehen auf einer Bühne und präsentieren einen Bericht

Eine Skizze für den weiteren Weg zu KI-Normen erhielt Bundeswirtschaftsminister Habeck (M.) beim Digital-Gipfel 2022

© Stefan Zeitz

Neue Handlungsempfehlungen zur Normung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat beim Digital-Gipfel der Bundesregierung am 9. Dezember Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck entgegengenommen. Auch der DIHK hatte intensiv an dem Papier mitgewirkt.

Künstliche Intelligenz birgt enorme Chancen, wird vielfach aber auch als bedrohlich wahrgenommen. Um das Vertrauen von Wirtschaft und Gesellschaft in KI-Technologien zu stärken, sind Normen und Standards entscheidende Instrumente.

Sie können Unternehmen mehr Sicherheit verschaffen, dass die Systeme unter verlässlichen Rahmenbedingungen funktionieren: Wie ist die menschliche Aufsicht über KI-Systeme zu organisieren? Wie transparent müssen Algorithmen sein? Welche Daten dürfen für Entscheidungsmodelle etwa für Finanzdienstleistungen verwendet werden?

Solche Fragen sind verbindlich zu regeln, das wird auch der auf EU-Ebene geplante Artificial Intelligence Act vorsehen. Und weil es sich bei Künstlicher Intelligenz um ein weites und komplexes Feld handelt, ist ein strategischer Fahrplan für die KI-Normung erforderlich.

In dieser "Deutschen Normungs-Roadmap Künstliche Intelligenz" erarbeiten das Deutsche Institut für Normung (DIN) und die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) Handlungsempfehlungen zur KI-Standardisierung. Der erste Teil wurde bereits im Dezember 2020 vorgestellt.

Über 570 Expertinnen und Experten beteiligt

An der jetzt übergebenen zweiten Ausgabe der Normungs-Roadmap hatten mehr als 570 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft mitgewirkt. Unter anderem brachte Volker Treier, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, die Perspektive der Unternehmen ein.

Insgesamt umfasst das Dokument 116 Normungs- und Standardisierungsbedarfe zu den neun Schwerpunktthemen Grundlagen, Sicherheit, Prüfung und Zertifizierung, soziotechnische Systeme, industrielle Automation, Mobilität, Medizin, Finanzdienstleistungen, Energie und Umwelt.

Sechs Handlungsempfehlungen

Es liefert sechs zentrale Handlungsempfehlungen, mit denen sichergestellt werden soll, dass die künftigen Normen und Standards innovationsfreundliche Bedingungen für die Technologie der Zukunft schaffen. Das reicht von einem horizontalen Konformitätsbewertungs- und Zertifizierungsprogramm für vertrauenswürdige KI bis hin zu übergreifenden Datenstandards und dynamischen Modellierungsverfahren.

Detaillierte Infos und die Normungs-Roadmap zum Download gibt es auf der Website des DIN.

Kontakt

Porträtfoto Alena Kühlein
Alena Kühlein Referatsleiterin Wirtschaft digital