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Volker Treier: Wir brauchen einen "Außenhandelsboost"
DIHK dringt im Vorfeld des Handelsministerrates auf weitere Abkommen
Das Abkommen mit Neuseeland beispielsweise (im Bild v.l. die Unterzeichner Damien O’Connor, Valdis Dombrovskis und Marcos Alonso Alonso) muss noch ratfiziert werden
Am 19. und 20. Oktober kommt im spanischen Valencia der EU-Handelsministerrat zusammen. Nach Auffassung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) wäre dies eine gute Gelegenheit, den Abschluss weiterer Freihandelsabkommen zu priorisieren.
Auf der Agenda des informellen Treffens der europäischen Minister stehen die Verhandlungen mit Indien und der Sachstand bei weiteren Handelsabkommen.
DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier hofft auf Fortschritte: "Die deutschen Unternehmen bräuchten aktuell dringend einen 'Außenhandelsboost' in Form verbesserter Marktchancen", mahnt er. "Ein großer Schritt in diese Richtung wäre ein rascher Abschluss des schon so lange verhandelten EU-Mercosur-Abkommens."
Damit die Betriebe aber auch in der Boom-Region Indo-Pazifik neue Absatzmärkte besser erschließen könnten, wäre es laut Treier "ebenfalls wichtig, ehrgeizige Handelsabkommen mit Indien, Indonesien, Thailand und Australien abzuschließen".
Der DIHK-Außenwirtschaftschef warnt vor protektionistischen Tendenzen, die beispielsweise durch eine Wiedereinführung von Stahlzöllen zwischen den USA und der EU Auftrieb erhielten. Diesen müsse "unbedingt entgegengetreten werden".
Fertige Abkommen dringend ratifizieren
Und: "Ferner gilt es, die bereits fertigen Handelsabkommen mit Mexiko, Chile, Kenia und Neuseeland bald zu ratifizieren. Ansonsten wird die notwendige Diversifizierung von Lieferketten unnötig ausgebremst." Treier erinnert daran, dass besserer Marktzugang sowie verlässliche und faire Handelsregeln durch neue Abkommen eine "Grundvoraussetzung" dafür seien, wirtschaftliche Abhängigkeiten zu verringern und den wirtschaftlichen Wohlstand auch hierzulande abzusichern.
Kontakt
Klemens KoberReferatsleiter Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen