Die deutsche Exportwirtschaft befindet sich weiter im Rückwärtsgang. Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), sieht zunehmend auch Probleme in der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes.
Wie das Statistische Bundesamt jetzt auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte, sanken die deutschen Ausfuhren im Juli 2023 gegenüber dem Vormonat Juni kalender- und saisonbereinigt um 0,9 Prozent. Im Vergleich zu Juli 2022 betrug der Rückgang 1,0 Prozent.
"Die Vorzeichen in der deutschen Exportwirtschaft bleiben negativ", bedauert Treier. "Nachdem die Waren-Ausfuhren bereits drei Quartale in Folge rückläufig waren, zeigen auch die Juli-Daten nach unten."
Von der Weltkonjunktur gehe keine Dynamik aus, erläutert der DIHK-Außenwirtschaftschef. Als Gründe nennt er das hohen Zinsniveau in wichtigen Absatzmärkten, die weiterhin hohen Inflationsraten und die schwächelnde chinesische Wirtschaft. "Die Nachfrage aus dem Ausland ist kraftlos", so sein Resümee.
Allerdings liege die Nachfrageschwäche mittlerweile auch "an einer erodierenden Wettbewerbsfähigkeit unseres deutschen Wirtschaftsstandortes und somit von Produkten 'made in Germany'", gibt Treier zu bedenken. In dem schwierigen globalen Umfeld sei es "umso wichtiger die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen hierzulande etwa durch geringere Energiekosten, ein verbessertes steuerliches Umfeld und Bürokratieabbau zu stärken".
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Carolin HerwegReferatsleiterin Internationale Konjunktur