Pfadnavigation

Vorteile der Lang-Lkw jetzt nutzen

Verbändeallianz drängt auf Anpassung der Positivliste
LKW-Stau auf Autobahn

Längere Lkw könnten kürzere Staus bewirken

© Vera Shestak / iStock / Getty Images Plus

Eine breite Allianz von Verbänden und Betrieben aus Logistik, Industrie und Handel appelliert an die Politik, den Rechtsrahmen für den Einsatz des Lang-Lkw endlich fortzuschreiben – als zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz und um dem Fachkräftemangel im Verkehr zu begegnen.

Sogenannte Lang-Lkw dürfen nur auf einem gesetzlich genau definierten Streckennetz (Positivnetz) fahren. In der Bundesregierung gibt es einen Entwurf einer Rechtsverordnung zur Ausweitung dieses Positivnetzes, der jedoch seit Mitte 2021 wegen Einwänden aus dem Bundesumweltministerium auf Eis liegt. 

Gegen diese Bedenken argumentiert nun das unter DIHK-Beteiligung entstandene Verbände-Papier, die stärkere Nutzung von Lang-LKW bringe viele Vorteile wie insgesamt niedrigere CO2-Emissionen. Sie sei außerdem ein Mittel gegen sich verknappende Energieressourcen, steigende Energiepreise sowie wachsende Personalengpässe. Derzeit fehlen bundesweit etwa 70.000 Berufskraftfahrer. Deshalb sollten die bestehenden Öko-Effizienzpotenziale sämtlicher Verkehrsträger gehoben werden.

Bis zu einem Viertel weniger CO2

Zwei Lang-Lkw könnten bis zu drei konventionelle Lkw-Einheiten ersetzen, rechnen sie vor. Durch konsequenten Einsatz dieser Fahrzeuge lasse sich "der Energie- und Personaleinsatz existierender Fahrzeugflotten bei konstantem Transportvolumen vermindern und deren CO2-Ausstoß um bis zu 25 Prozent reduzieren".

Die Allianz listet in ihrem Papier die Öko-Effizienzvorteile von verschiedenen modularen Konzepten sowie der auf 17,88 Meter verlängerten Sattelauflieger, deren Probebetrieb bis zum 31. Dezember 2023 befristet ist.

Rechtssicherheit für langfristige Investitionen schaffen

Gleichzeitig verweist sie auf den zeitlichen Vorlauf, den Investitionsentscheidungen und die klimarelevante Weiterentwicklung logistischer Prozesse erfordern. "Angesichts derzeit exorbitant langer Lieferzeiten für Lkw-Zugmaschinen und Sattelauflieger benötigen diesbezügliche Investitionsentscheidungen gleichfalls Planungssicherheit", stellen die Unterzeichnenden klar.

Die Bundesregierung müsse deshalb den neuen Rechtsrahmen für den Einsatz von Lang-Lkw nun zügig beschließen. Außerdem gelte es, den Probebetrieb der verlängerten Sattelauflieger über den 1. Januar 2024 hinaus zu ermöglichen und sich auf EU-Ebene für die Möglichkeit eines internationalen Regelbetriebs dieser Fahrzeuge einzusetzen.

Im PDF-Format abrufbar ist das Positionspapier beispielsweise auf der Website des Bundesverbandes Spedition und Logistik.

Kontakt

Porträtfoto Patrick Thiele
Dr. Patrick Thiele Referatsleiter Nationale Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft

Kontakt

Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin
Petra Blum Pressesprecherin