In ihrer Frühjahrsprojektion vom 26. April veranschlagt die Bundesregierung das Wirtschaftswachstum für 2023 auf 0,4 Prozent. Nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ist dies zu wenig, um die anstehenden Aufgaben bewältigen zu können
Im Jahreswirtschaftsbericht von Januar hatte die Bundesregierung für das Bruttoinlandsprodukt des laufenden Jahres ein Plus von 0,2 Prozent erwartet.
"Die Wirtschaft tritt auf der Stelle", kommentierte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die aktuellen Prognosen. "Ein breiter Aufschwung ist nicht in Sicht." Zwar sei die deutsche Wirtschaft bisher an einer Rezession vorbeigeschrammt, "weil die Unternehmen etwas besser durch den Winter gekommen sind, als noch im Herbst zu befürchten war", so Wansleben. "Eine Energieknappheit ist nicht eingetreten, Lieferketten haben sich entspannt. Aber von einer nachhaltigen Erholung, wie sie eigentlich nach den Covid-Jahren zu erwarten gewesen wäre, sind wir noch weit entfernt."
Zahlreiche strukturelle Herausforderungen
Für die wirtschaftliche Transformation der kommenden Jahre brauche Deutschland ein deutlich höheres Wachstum als jetzt prognostiziert, mahnte der DIHK-Hauptgeschäftsführer, und er verwies auf vielfältige Bremsklötze: "Vor uns liegen insbesondere strukturelle Herausforderungen, die letztlich noch nicht gelöst sind: hohe Energiepreise, steigende Zinsen infolge der zu hohen Inflation, eine schwächelnde weltweite Nachfrage, Fachkräftemangel, zu langwierige Planungsverfahren – und der Krieg in der Ukraine sowie darüber hinausgehende geopolitische Spannungen."
Der "dringend erforderliche" Investitionsschub in Deutschland bleibe derzeit deshalb aus. Wansleben: "Hindernisse müssen so schnell wie möglich aus dem Weg geräumt werden, damit die heimische Wirtschaft keine dauerhaften Wettbewerbsnachteile erfährt."
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Dr. Jupp ZenzenReferatsleiter Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen
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