Mehr Teamgeist zwischen Politik und Wirtschaft hat jetzt Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), gefordert. Die Kammerorganisation stehe der Bundesregierung konstruktiv-kritisch zur Seite, betonte sie.
Hintergrund ist ein Auftritt von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas beim Bundeskongress der Jusos. Dort hatte Bas gesagt, ein Besuch beim Deutschen Arbeitgebertag mit kritischen Reaktionen auf ihre Rede hätten ihr gezeigt, "gegen wen wir eigentlich gemeinsam kämpfen müssen".
"Deutschland steht vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können", kommentierte DIHK-Hauptgeschäftsführerin Melnikov dies auf Medienanfrage. "Wirtschaft und Politik müssen den Schulterschluss suchen und im dritten Jahr ohne Wachstum endlich einen klaren Reformkurs einschlagen."
Allen müsse bewusst sein, so Melnikov: "Ohne einen starken Wirtschaftsstandort riskieren wir unseren Wohlstand und damit sowohl Arbeitsplätze als auch den Sozialstaat. Dessen Leistungen werden durch die Einsatzbereitschaft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe mit ihren Unternehmerinnen, Unternehmern und Beschäftigten finanziert."
Politik sollte die Wirtschaft nicht als Gegner sehen
Sie warnte: "Kampfbegriffe helfen hier nicht weiter. Als Kammerorganisation stehen wir der Bundesregierung konstruktiv-kritisch zur Seite. Wir bringen die Perspektive der Praxis ein, machen Vorschläge und erarbeiten Konzepte für tragfähige Lösungen. Politik sollte die Wirtschaft nicht als Gegner sehen, wir ringen gemeinsam um richtige Lösungen. Nur auf sachlicher Ebene und mit der für die Zukunft unseres Landes erforderlichen Leidenschaft können wir gemeinsam erfolgreich sein. Wir brauchen endlich den richtigen Teamgeist."