Wie das Statistische Bundesamt jetzt mitteilte, ist die Produktion im Produzierenden Gewerbe nach vorläufigen Zahlen im August 2023 gegenüber dem Vormonat Juli preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent gesunken. Im Vergleich zu August 2022 ergab sich ein Minus von kalenderbereinigt 2,0 Prozent.
Damit trete die Industrieproduktion "weiter auf niedrigem Niveau auf der Stelle", konstatiert DIHK-Konjunkturexperte Zenzen. "Kostenseitig belasten hohe Energiepreise, Zinsen und Arbeitskosten die Unternehmen."
Kein Aufatmen beim Auftragseingang
Und auch von den Neuaufträgen im Verarbeitenden Gewerbe kommen keine nachhaltig ermutigenden Signale. Zwar ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes der Auftragseingang im August saison- und kalenderbereinigt um 3,9 Prozent gegenüber dem Vormonat Juli gestiegen. Damit lag er jedoch immer noch um 4,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
"Für ein Aufatmen in der Industrie ist es zu früh", warnt Zenzen. "Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sinken nicht weiter. Sie verharren insgesamt aber auf niedrigem Niveau."
Die Investitionszurückhaltung hierzulande bremse die Nachfrage insbesondere nach Industriegütern, so der Befund des DIHK-Konjunkturexperten. Statt neu zu bestellen, verringerten viele Unternehmen derzeit ihre Lagerbestände, die sie als Reaktion auf die Lieferengpässe im letzten Jahr aufgebaut hatten.
"Auch aus dem Ausland fehlt der Schwung", so Zenzen. "Die Zahlen deuten auf weiterhin schwierige Zeiten für die Industrie hin. Für Entwarnung ist es zu früh. Die Talsohle ist noch nicht durchschritten."