"Das Interesse an Afrika zieht an!": Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), bewertet es positiv, dass Bundeskanzler Olaf Scholz vom 4. bis zum 6. Mai in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation nach Äthiopien und Kenia reist.
Am 5. Mai will der Kanzler in Kenia mit Staatspräsident William Ruto zusammentreffen. Auf dem Programm steht unter anderem auch der Besuch der größten Geothermie-Anlage des Kontinents am Lake Naivasha.
"Kenia kann zu einem besonderen Gewinner der afrikanischen Freihandelszone werden", sagte Treier dazu auf Medienanfrage. Das Interesse der deutschen Wirtschaft an dem Kontinent sei "sehr groß", stellte er klar. "Auch angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen sollten wir alle Chancen nutzen. Die Reise des Bundeskanzlers kommt somit zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt."
Kenia als Brücke nach Ostafrika
Gerade Kenia als wirtschaftliches Kraftzentrum in Ostafrika gewinne für deutsche Unternehmen an Bedeutung, so der DIHK-Außenwirtschaftschef weiter. Das deutsch-kenianische Handelsvolumen, das aktuell rund 500 Millionen Euro beträgt, nannte er "noch stark ausbaufähig".
Vor allem aber sei das Land auch als Brücke in den ostafrikanischen Markt mit rund 200 Millionen Konsumenten und weiteren Wachstumstreibern relevant. Treier: "Durch den Start der afrikanischen Freihandelszone mit dem Abbau von Zöllen und Bürokratie lässt sich dieser Markt deutlich einfacher erreichen. Rund 100 deutsche Unternehmen in Kenia berichten darüber hinaus von einer politisch stabileren Lage, seit Präsident Ruto im September des vergangenen Jahres zum Staatschef gewählt worden ist."
In Konkurrenz mit Mächten wie China
Aus Sicht der Unternehmen ist es Treier zufolge wichtig, die Wirtschaftsbeziehungen mit Afrika voranzutreiben. "Auch dieser Aspekt ist von Bedeutung: Als Europäer konkurrieren wir in vielen Teilen der Welt auch mit anderen Mächten, die dort stark an Einfluss gewinnen – beispielsweise auch mit China. Umso besser ist es, wenn Wirtschaft und Politik durchgängig vor Ort an Partnerschaften auf Augenhöhe arbeiten."
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