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Zuwanderungsverfahren oft zu kompliziert und zu langwierig

DIHK für stärkeren Beitrag der Welcome-Center
Dunkelhäutige Frau mit Tablet lehnt an einem Marmor-Tresen und bekommt etwas von einem Mann mit Bart und Anzu erklärt

Fachkräfte aus Drittländern können einen erheblichen Beitrag zur Linderung der Personalnot hierzulande leisten

© kate_sept2004 / E+ / Getty Images

Der Bundestag debattiert am 27. April über einen Gesetzentwurf zur erleichterten Zuwanderung für Fachkräfte. Dieser soll es qualifizierten Kräften aus dem Ausland erleichtern, hierzulande eine Stelle anzunehmen – und das ist aus Sicht der Wirtschaft dringend erforderlich.

Dr. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

Denn: "Unternehmen in Deutschland sind für gut ausgebildete internationale Fachkräfte durchaus attraktiv", stellte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks auf Medienanfrage klar.

"Allerdings sind unsere Zuwanderungsverfahren oft zu kompliziert, zu bürokratisch und dauern zu lange. Hier müssen wir schneller und digitaler werden. Wenn wir es mit dem neuen Deutschland-Tempo ernst meinen, dann muss sich das auch hier zeigen." Nur dann könnten die Erleichterungen bei den Spielregeln für die Zuwanderung in der Praxis tatsächlich greifen, so Dercks – allem voran bei der Visumvergabe.

Willkommenskultur und Pragmatismus

Gleichzeitig seien Betriebe im Werben um internationale Fachkräfte erfolgreicher, wenn sie eine Willkommenskultur im betrieblichen Alltag lebten. "Viele Unternehmen engagieren sich hier schon sehr", berichtete der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer, "zum Beispiel, indem Beschäftigte als Mentoren neuen Kolleginnen und Kollegen bei der Integration helfen."

Auch beim Spracherwerb oder der Wohnungssuche leisteten Betriebe Unterstützung. "Da viele Fachkräfte aus dem Ausland zunächst noch nicht auf einem hohen Niveau deutsch sprechen, ist auch hier Pragmatismus erforderlich." Wichtig sei aber auch, dass die Unternehmen ihrerseits beim Thema Integration Unterstützung und Beratung fänden. "Hier sollten Welcome-Center in den Regionen künftig einen noch stärkeren Beitrag leisten." 

Dercks verwies zudem auf die deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), die seit Jahren für die vor Ort aktiven deutschen Unternehmen qualifiziertes Personal anwerben – derzeit an mehr als 20 Standorten weltweit. "Zunehmend engagieren sich AHKs jetzt aber auch in der Fachkräfterekrutierung für den deutschen Arbeitsmarkt", berichtete er. "Die DIHK unterstützt das mit Projekten, die Fachkräfte auf dem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt von der Erstinformation im Heimatland bis zur Integration in den Alltag in Deutschland begleiten."

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Anne Courbois, Referatsleiterin Integration, Vielfalt, Familie in der Arbeitswelt
Anne Courbois Referatsleiterin Integration, Vielfalt, Familie in der Arbeitswelt

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Porträtbild Dr. Stefan Hardege, Referatsleiter Fachkräftesicherung, Arbeitsmarkt, Zuwanderung
Dr. Stefan Hardege Referatsleiter Fachkräftesicherung, Arbeitsmarkt, Zuwanderung

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Thomas Renner Pressesprecher | Chef vom Dienst