Unkonventionelle Krisenbekämpfung in Südkorea
Mit rund 9000 Infektionen ebenfalls stark vom Coronavirus betroffen ist Südkorea. Zuletzt meldet das Land jedoch geringere Fallzahlen – dies gelingt offenbar ganz ohne rigorose Abriegelungen und Reisebeschränkungen. Südkorea setzt stattdessen auf ein gut organisiertes Testprogramm, um infizierte Personen zu isolieren und auch ihre Kontakte aufzuspüren und unter Quarantäne zu stellen. Die Einreisekontrollen aus Europa verschärft Südkorea aber derzeit.
Damit private Restaurants mehr Umsatz machen können, schließen staatliche Kantinen derzeit einige Tage in der Woche. Zudem setzt die Regierung auf ein Hilfspaket von umgerechnet 15 Milliarden Euro – um Steuererleichterungen und günstige Kredite für Unternehmen umzusetzen und den Konsum zu fördern.
Weitere asiatische Staaten ziehen nach
Japan profitiert in der Coronakrise von einem hochentwickelten und stabilen Gesundheitssystem, reagiert aber dennoch mit strickten Maßnahmen. Bis Anfang April gibt es keinen Schulunterricht mehr, größere Veranstaltungen sind abgesagt. Trotz hoher Staatsverschuldung hat das Land zudem zwei Notfallpakete für Unternehmen und private Haushalte auf den Weg gebracht.
Malaysia schließt wegen des Coronavirus Schulen, Universitäten und Kindergärten. Menschen arbeiten größtenteils im Homeoffice und sind angehalten, das Haus nur für notwendige Besorgungen zu verlassen.
Indien reagiert auf das Coronavirus mit einer umfassenden Schließung aller Bildungseinrichtungen, Schwimmbäder, Theater und Museen. Bereits geplante Hochzeiten werden stark verkleinert. In Restaurants gilt ein Mindestabstand von einem Meter. Auch die Ein- und Ausreise für indische wie internationale Reisende wurde stark eingeschränkt.
Ähnlich strikte Regeln zur Bekämpfung des Coronavirus gibt es bereits in Indonesien, Myanmar, auf den Philippinen, in Thailand und Vietnam.
Australien und Neuseeland halten sich mit Maßnahmen zurück
Trotz mehrerer tausend Infektionsfälle mit dem Coronavirus lässt Australien Schulen, Universitäten und Kitas weiter geöffnet, weil man davon ausgeht, dass die Situation bis zu 6 Monate anhält. Zwar sind Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern verboten, die Geschäfte sind jedoch weitgehend geöffnet. Zur Stützung des Mittelstands und kleineren Banken haben Regierung und Notenbank zudem ein Hilfspaket über umgerechnet 66 Milliarden Euro geschnürt. Es droht die erste Rezession seit 29 Jahren.
Was die gesundheitlichen Vorkehrungen angeht, reagiert auch Neuseeland zurückhaltend auf das Coronavirus. Auch hier bleiben Schulen, Universitäten, Kitas und Geschäfte weiter offen. Jedoch gilt ein Einreiseverbot für ausländische Staatsbürger.