Noch immer stehen nach einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln 71 Prozent der Deutschen hinter den Sanktionen gegen Russland – und das, obwohl aus dieser Gruppe knapp zwei Drittel überzeugt sind, dass die Maßnahmen in erster Linie Deutschland schadeten.
Deutsche befürworten weiterhin Sanktionen gegen Russland
Sogar in Ostdeutschland, wo gut vier von fünf Befragten die Sanktionsschäden vorrangig in Deutschland verorten, stützt der repräsentativen IW-Untersuchung vom Frühjahr 2023 zufolge noch immer eine Mehrheit die Sanktionen
Seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine wurden mehr als 15.000 Sanktionen gegen Russland verhängt. Dennoch zeigt sich die russische Wirtschaft (noch) recht robust. Entsprechende Maßnahmen entfalteten allerdings "ihre volle Wirkung erst in der langen Frist", stellt das IW klar. Und für ein langfristiges Sanktionsregime sei die Unterstützung der Bevölkerung unerlässlich.
Dieser Rückhalt ist der Befragung zufolge gegeben: 84 Prozent der Deutschen gehen demnach davon aus, dass die Sanktionen den Zweck erfüllen, der russischen Wirtschaft zu schaden. Gleichzeitig vermuten 71,5 Prozent, die eingeschränkten Handelsbeziehungen schadeten der deutschen Wirtschaft mehr als der russischen. Dennoch tragen 71 Prozent der Umfrageteilnehmenden weiterhin die Sanktionen mit oder möchten sie sogar verschärfen.
Dabei geht nur eine Minderheit davon aus, dass sich die Situation mittelfristig normalisiert: 86 Prozent halten Russland auch in den nächsten zehn Jahren nicht für einen verlässlichen Handelspartner.
Im Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland fallen die Einstellungen leicht unterschiedlich aus: So glauben 77 Prozent der Ostdeutschen (85 der Westdeutschen), dass die Sanktionen Russland schaden. Im Osten sehen 83 Prozent die größeren Einbußen bei Deutschland (West: 71 Prozent), und 55,8 Prozent (West: 73 Prozent) möchten die Sanktionen beibehalten oder verschärfen.
Mehr Einzelheiten zu der Umfrage gibt es auf der Website des IW Köln.