Das EU-ETS zielt seit 2005 darauf ab, die CO2-Emissionen von Kraftwerken, Industrieanlagen und seit 2012 auch des innereuropäischen Luftverkehrs zu begrenzen. Im Jahr 2021 wurden insgesamt rund 101 Millionen Emissionsberechtigungen im Gesamtwert von über 5,3 Milliarden Euro für Deutschland versteigert. Bei einer gleichzeitig sinkenden Menge an insgesamt handelbaren Zertifikaten verdoppelte sich der Durchschnittserlös pro Zertifikat im Vergleich zu 2020.
Ergänzend zum EU-ETS startete 2021 das nationale Emissionshandelssystem (nEHS) für die Bereiche Wärme und Verkehr, das heißt für die Hauptbrennstoffe Benzin, Diesel, Heizöl, Flüssig- und Erdgas. Im Rahmen des nEHS gilt zunächst ein gesetzlich festgelegter Festpreis bis 2025. Seit Verkaufsbeginn im Oktober 2021 wurden insgesamt rund 287 Millionen nEHS-Zertifikate zu einem Festpreis von 25 Euro im Gesamtwert von rund 7,2 Milliarden Euro verkauft.
Milliarden für den Klimaschutz
Sämtliche Einnahmen aus dem EU-ETS und dem nEHS fließen in den Energie- und Klimafonds (EKF), ein Sondervermögen des Bundes. Finanziert werden unter anderem der Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienzinvestitionen, nationale und internationale Klimaschutzprojekte sowie Elektromobilität. Für das Haushaltsjahr 2021 wurden außerdem über den EKF 4,7 Milliarden Euro zur Absenkung der EEG-Umlage verwendet.
Die neue Bundesregierung plant die Weiterentwicklung des EKF zu einem Klima- und Transformationsfonds (KTF). Zusammen mit einer weiteren Zuführung aus dem Bundeshaushalt in Höhe von 60 Milliarden Euro noch im Jahr 2021 soll der KTF zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Transformation der deutschen Wirtschaft zur Verfügung stellen.