Pfadnavigation

Europawahlen 2024: Erste Prognosen

Am 9. Juni wird in Deutschland gewählt

Bei der Europawahl 2024 werden voraussichtlich 705 Abgeordnete gewählt, davon 95 in Deutschland

© Callan Quinn / iStock / Getty Images Plus

In neuen Monaten wird in Europa gewählt und es gibt schon erste Prognosen zur möglichen Sitzverteilung im Europäischen Parlament. Laut den ersten Analysen ist an einigen Stellen mit einer deutlichen Veränderung bei der Sitzverteilung zu rechnen, die sich auch auf die Prioritäten bei der europäischen Wirtschaftspolitik auswirken kann.

Wenn am 8. September 2023 in Europa gewählt worden wäre, käme es zu folgendem Ergebnis für die deutsche Parteienlandschaft: Während die CDU/CSU 2019 noch 29 Prozent erreichte, käme sie nun noch auf 27 Prozent. Die AfD wäre mit 22 Prozent die zweitstärkste Kraft in Deutschland und hätte somit doppelt so viele Stimmen wie 2019. SPD (17 Prozent), FDP (6 Prozent) und die Linken (5 Prozent) hätten im Vergleich zu 2019 kaum Stimmen gewonnen noch verloren.  Die Grünen sind 2019 mit 20,5 Prozent als zweitstärkste Partei Deutschlands in das Europäische Parlament eingezogen, würden nun noch auf 14 Prozent kommen.

In Europa sieht es ähnlich aus: Die EVP würde 30 Sitze einbüßen und anstelle von 187 nur noch 157 Sitze im Parlament einnehmen. Während S&D mit 145 Sitzen etwa die gleiche Anzahl wie 2019 beibehalten würden, würde Renew 11 Sitze an andere Parteien verlieren. Die konservative und europakritische Partei ECR würde 18 Sitze hinzugewinnen und auf 80 kommen. Identität und Demokratie (ID) hingegen, zu der die deutsche AfD gehört, würde mit 72 Abgeordneten vier Sitze im Vergleich zu 2019 abgeben müssen. Bei den Linken kämen drei Abgeordnete mehr dazu (43 Sitze). Die Grünen/EFA, welche zuvor mit 68 Abgeordneten die fünftstärkste Fraktion waren, kämen nun nur auf 42 Sitze.  Die Anzahl der fraktionslosen Abgeordneten aus bestehenden Parteien würde von 27 auf 40 ansteigen. Zudem würden 40 Sitze auf neue, fraktionslose Parteienentfallen. Die wenigsten Parteien haben bereits Europawahlprogramme veröffentlicht, so dass Details zu den wirtschaftspolitischen Prioritäten noch nicht bekannt sind.

Kontakt

Avatar weiblich
Sandra Zwick Referatsleiterin Europapolitik, EU-Finanzierungsinstrumente, EU-Außenwirtschaftsförderung