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Neue Möglichkeiten für die Fachkräftezuwanderung schaffen

Betriebe sehen Zuwanderung aus Drittländern als Chance
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© fotografixx / iStock / Getty Images Plus

Deutlich mehr als die Hälfte der hiesigen Unternehmen ist nach einer im Dezember 2018 veröffentlichten DIHK-Erhebung grundsätzlich offen dafür, Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland einzustellen.

Von den Betrieben, die Stellen längerfristig nicht besetzen können, betrachten sogar zwei Drittel qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittländern als Option, um auf Engpässe zu reagieren. Dies geht aus der Untersuchung "Fachkräftezuwanderung – Neue Möglichkeiten schaffen" hervor, einer Sonderauswertung der jüngsten DIHK-Konjunkturumfrage.

Vor diesem Hintergrund lobte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks, dass der aktuelle Entwurf eines Fachkräfteeinwanderungsgesetzes den Bedarf der Wirtschaft aufgreife und "zu Recht die Zuwanderung für Menschen mit Berufsabschluss erleichtern" wolle.

Besonders wichtig sei aus Sicht der Betriebe "ein schnelles, überschaubares und unbürokratisches Zuwanderungsverfahren". Denn, so Dercks: "Kaum ein Unternehmen kann es sich leisten, monatelang mit der Stellenbesetzung zu warten, weil Prozesse wie beispielsweise die Visaerteilung zu lange dauern." 

Mit einem beschleunigten Fachkräfteverfahren wolle die Bundesregierung dies angehen; die Idee müsse aber auch in der Praxis für alle beteiligten Akteure umsetzbar sein, damit keine falschen Hoffnungen geweckt würden.

Als richtig bewertete der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer die geplanten Möglichkeiten, zur Arbeitsplatzsuche, aber auch zur Anpassungsqualifizierung nach Deutschland zu kommen. Denn: "Nur wenige der potenziellen Zuwanderer werden über eine vollständige Gleichwertigkeit zu einer deutschen Berufsausbildung verfügen. Dies darf nicht zur Hürde werden – fehlende Qualifikationen können dann hierzulande nachgeholt werden."

Wichtig sei, dass die guten Zielsetzungen des Gesetzes nicht durch zu starre Voraussetzungen ins Leere liefen. Vor allem solle "im folgenden politischen Prozess nicht der Rückwärtsgang eingelegt" werden, mahnte Dercks, und er warnte davor, wesentliche Regelungen zu verwässern. "Dies wäre gerade den vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die vor der Herausforderung der Fachkräftesicherung stehen, nicht zu vermitteln."

Was sich die Unternehmen im Detail von der Fachkräftezuwanderung aus Drittländern erhoffen und was der DIHK empfiehlt, lesen Sie in der Sonderauswertung (PDF, 659 KB).

Kontakt

Porträtbild Dr. Stefan Hardege, Referatsleiter Fachkräftesicherung, Arbeitsmarkt, Zuwanderung
Dr. Stefan Hardege Referatsleiter Fachkräftesicherung, Arbeitsmarkt, Zuwanderung